Donnerstag, 26. Dezember 2013

Nu is auch gut...

Also ich find, jetzt reicht's allmählich. Alles, was in den letzten Wochen den Reißzahn hat tropfen lassen, ist mittlerweile genossen worden. Vom Spekulatius über den Dominostein, von der knusprigen Gans über den Kloß zum Pudding, vom zartrosa Lachs über das Ei mit dem Bacon zum Frühstück bis hin zum Mitternachtspraliné... ich kann es alles nicht mehr riechen oder schmecken.

Und ist es nicht herrlich, im Fernsehen mal nicht über all die Promi- und Amateurköche zu stolpern? Auch wenn ich sie nach wie vor ganz gern sehe, in den letzten Wochen lief ja beinahe ausschließlich auf allen Kanälen der Herd heiß - neuerdings dann auch noch der Backofen. Man könnte meinen, die Welt besteht nur noch aus Gaumenfreuden. 

Ich freu mich jetzt erst einmal über den Nachmittagskaffee ohne Kuchen.

Später gibt's dann noch Würstchen mit Kartoffelsalat... und Schokopudding. Mit Schlagsahne. Konsequenz, ick liebe Dir!

Sonntag, 27. Oktober 2013

Hokkaido-Mord!

Herbst ist die Zeit für Mord. Kürbis-Mord!


 
Kürbis fand ich früher mehlig, schmeckt nach nichts. Das sehe ich heute anders. Diese Knolle hat mich in letzter Zeit sehr oft beeindruckt. So zum Beispiel als orientalische Suppe...


Hokkaido ist bisher mein Liebling. Wer schon einmal einen Kürbis zu Halloween ausgehöhlt hat, weiß es definitiv zu schätzen, dass dieser hier nicht geschält werden muss. Aufschneiden, das faserige kerndurchflutete Innere mit einem Löffel ausschaben und den Kürbis in Würfel schneiden. Aufgeschnitten ist er noch viel schöner!


Dann eine Zwiebel in Olivenöl glasig dünsten, die Kürbisstücke dazu geben und mit einem halben Liter Gemüsebrühe ablöschen. Eine Knoblauchzehe hineindrücken. Nach 20 Minuten bei mittlerer Hitze ist der Kürbis gar und kann püriert werden. Bitte sehr gründlich pürieren, Stückchen stören später nur. Gewürzt wird mit Kreuzkümmel, Curry, Salz, Pfeffer und einem Schuss Zitronensaft. Als Abschluss, für die Farbe (und für die Waage) noch einen Schuss Sahne hinzufügen und dann einfach geniessen.



Farblich noch spektakulärer ist Rote Bete - leider so gar nichts für mich. Ich hab immer das Gefühl, ich beiße in einen Klumpen lehmiger Erde - ne, das Experiment ist zwar gelungen, aber essen konnte ich die Suppe nicht. Ich bleib lieber bei Orange - obwohl die aufgespießte Rote Bete sicherlich theatralischer mit dem Messer zu bearbeiten wäre...



Lieblingsessen


Ich hatte Lust auf Überbackenes und ihm stand der Sinn nach einem Hähnchen. Vom Wagen. Geht gar nicht? Genau, geht gar nicht. 

Also hab ich kurzerhand 2 Hähnchenschenkel mit Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt und in 2 EL Öl angebraten. Ein Bund Frühlingszwiebeln war schnell geputzt und in 3 cm grosse Stücke geschnitten. 

Die Pflicht-Zutat, wenn man Mr. Hudson begeistern will, ist definitiv kartoffelig. Also 5 - 6 mittelgroße Kartoffeln (vorwiegend festkochend) schälen, in grobe Würfel schnippeln und im Hähnchenöl rundherum lecker braun anbraten - sie müssen nicht gar sein, nur eine schöne Bratkartoffelfarbe sollten sie haben. Salzen, pfeffern und mit 200 ml Brühe und einem Schuss Sahne ablöschen und kurz aufkochen. Kräftig abschmecken. Dann die Kartoffeln mit den Zwiebeln in eine Auflaufform geben, die Hühnerbeine darauf verteilen und für 30 min ab damit in den Ofen auf die unterste Schiene bei 200 °C (Umluft bitte nicht, die Hähnchen werden sonst zu trocken). Dann um die Hähnchenteile herum 100 g geriebenen Greyerzer streuen und noch einmal für 15 min auf die mittlere Schiene im Ofen überbacken. 

Das frische Paprikapulver aus Spanien wird ein wenig dunkel im Ofen.




Und natürlich darf man die Kartoffeln zerdrücken. Oder wollt Ihr die Sauce löffeln?

Beim Hähnchen lohnt es sich übrigens sehr, wenn man auf Bio-Qualität besteht. Sehr teuer, aber schon am Geruch merkt man, dass etwas anders bzw. besser ist - der tranige Muff, der sonst aus dem Ofen aufsteigt, fehlt. Ausserdem schrumpft es nicht, und man (auch Mann) wird in der Tat von einem Bein satt.

Samstag, 26. Oktober 2013

Regen, Wind, Auflauf...


Kürbis, Lauch, Kolrabi, Kartoffeln, Möhren, Spitzkohl, Champignons - Wirsing ist auch super für einen saftigen Gemüseauflauf. Alle Gemüse in feine Scheiben schneiden (am besten mit dem Gemüsehobel), in eine gefettete Auflaufform schichten und mit einer cremigen Käse-Sahne-Sauce übergießen. Käse drüberstreuen, Butterflöckchen verteilen und 30 min in den vorgeheizten Backofen damit (Finger weg von Umluft, der Auflauf soll doch saftig werden!)


Die Sauce geht ganz einfach: 300 ml Milch erhitzen, 2 EL Mehl in zwei EL kalter Milch verrühren und zu der heißen Milch geben. Salz, Pfeffer, ein Fitzelchen Knoblauch dazu, geriebenen Käse darin schmelzen - das war es schon. Ich nehme Greyerzer, man kann aber auch variieren mit Gorgonzola, Parmesan, Gouda oder Emmentaler... je nach Belieben.



Dazu ein Rosé-Wein und der Regen ist egal...


Montag, 20. Mai 2013

Batate a la plancha

Ganz am Anfang hatte ich ja geschrieben, dass ich sehr gern auch mal in die internationale Küche schiele. Gestern - nach einem ausgiebigen Gartentag mit Umpflanzaktionen, Buschausgrabungen und Löwenzahnrodungen - packte uns die Grilllust. Da wir kein Fleisch und keine Bratwurst im Haus hatten, wurde es ein Veggie-Grillen mit Batate und Chorizo.

Es gab eine Gemüsepfanne aus roter, grüner und gelber Paprika, Zwiebeln und Champignons. Gegrillt in einer Grillpfanne und gewürzt mit einem Öl aus Olivenöl, Knoblauch, Meersalz und Chiliflocken. Und da wir noch Süsskartoffeln aus der letzten Biokiste übrig hatten, habe ich diese einfach in Scheiben geschnitten und ebenfalls mit dem Öl bepinselt. Und diese Süsskartoffelscheiben waren erstens ein echter Augenschmaus und zweitens genial lecker. Wir hatten noch ein wenig Chorizo übrig, die gesellte sich zu den Batate und war als kleine Fleischeinlage sehr willkommen. Aber Gemüse allein reicht eigentlich vollkommen, nur muss es vernünftig gewürzt sein, dann vermisst man auch das Fleisch nicht. Und zum Reißen gibts ja immer noch Brot dazu. Ausserdem haben wir bei der Gelegenheit unsere Kochbücher mal nach Gemüse-Grill-Rezepten durchforstet - und davon werde ich in den folgenden Monaten berichten - vorausgesetzt, das Wetter macht mit.

Bilder folgen, gestern war ich zu faul, die Kamera hervorzuholen... Euch und uns einen hoffentlich angenehm warmen Grillsommer!

Dienstag, 26. März 2013

Puntarelle - Schneller geht's nicht!

Na wird doch... blauer Himmel, Sonnenschein - gut, -5 Grad sind nicht wirklich Frühling, aber was soll's. Wir ignorieren die Temperatur und erfreuen uns an neuen spannenden Rezepten.

So zum Beispiel Puntarelle. Ein Gemüse aus Italien, das viele Bitterstoffe enthält und an Chicoree oder Radicchio erinnert. Wir haben es in unserer Biokiste gehabt und sind seit heute Wiederholungstäter.

Wenn es doch nur draussen auch schon so schön grün wäre...

Einen Kopf Puntarelle von den äusseren Blättern befreien und die inneren Stängel waschen und in mundgerechte Stücke zerteilen (der Rest ist natürlich auch geniessbar, allerdings auch recht hart). 2 EL Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten und in einem Schälchen abkühlen lassen.

Das riecht soooo lecker...


500 g Spaghetti, Linguine oder Bandnudeln in Salzwasser bissfest kochen und während dessen 200 g Cherrytomaten vierteln, zwei Knofi-Zehen hacken und beiseite stellen.

Sünde...


Die Puntarelle in 2-3 EL Olivenöl bei mittlerer Hitze goldbraun braten, nach 2 min den Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Dann die Tomaten hinzufügen und vorsichtig durchschwenken.



Die abgetropften Nudeln dazugeben, alles mit Salz und Pfeffer würzen, 150 g geriebenen Parmesan auf den Tisch und fertig ist ein oberleckeres Gericht - schnell, schneller, Puntarelle....


Samstag, 23. März 2013

Päckchen-Post! Hühnchen mit Chorizo

Was für ein grausamer Frühlingsanfang! Die Vögel hocken in den kahlen Büschen, aufgeplustert und frierend, nach Futter, Wärme, Sonne und frischem Leben lechzend. Der Wind ist eisig und er schneidet ins Gesicht, wenn man durch die Strassen geht, abends heult er ums Haus und will beim besten Willen kein Frühlingsgefühl aufkommen lassen.  Der Schnee türmt sich noch immer vor der Tür und gibt das Frühlingsfest auf der Burg im Nachbarort der Lächerlichkeit preis.

Was gehört in einer solchen Zeit auf den Teller? Was Warmes? Was Heisses!
Hühnchen mit Honig im Päckchen. Mit Champignons und feuriger Chorizo!



 
400g Hühnerbrustfilet in mundgerechte Stückchen schneiden und in dem Saft einer Biozitrone, 2 EL Honig und einem TL Paprikapulver 15 min marinieren. Während dessen den Ofen auf 220 Grad vorheizen, 150g Chorizo häuten und in dünne Streifen schneiden, mit 200 g Champignons das Gleiche tun und zwei Bögen Backpapier übereinanderlegen und den oberen mit Olivenöl einpinseln.




Das Fleisch mit den anderen Zutaten würzen und die Hälfte der Mischung auf das Backpapier verteilen. Zu einem Päckchen verschnüren und wiederholen - mit noch zwei Backpapierfetzen und dem Rest der Füllung.




Und dann ab in den Ofen damit für 20 min. In der Zwischenzeit einen Salat nach Wahl zaubern, ein wenig Baguette aufschneiden und mit ein wenig Basilikum geniessen!



Wenn man dabei nicht auf den Wind hört und nicht hinausschaut, könnte einen beinahe die Illusion von Urlaub ereilen. Aber eben nur beinahe. Und nur auf der Zunge.

Nächste Woche scheint die Sonne!

Samstag, 2. März 2013

Harzer mit Musi

Musste mal wieder schnell gehen heute. Früher gings dann zum Amerikaner, heute wird schnell selbst was gezaubert. Da weiss man, was man hat (nein, kein Waschmittel.)

Eine rote Zwiebel in Ringe schneiden, 70 ml Rotweinessig, 30 ml Wasser und 1 EL Sonnenblumenöl mischen und mit 1 TL Zucker, 1 TL Salz, Pfeffer, zwei Lorbeerblättern, 1 Prise Paprikapulver und 1 TL gemahlenem Kümmel würzen.

Die Marinade 5 min ziehen lassen. Derweil Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und in kräftiger Gemüsebrühe garen lassen. Während dieser Zeit den Harzer in die Marinade befördern und den Backofen auf 180 Grad aufheizen. 5 min vor Ende der Kartoffel-Garzeit den Harzer aus der Marinade nehmen und in einer ofenfesten Form in den vorgeheizten Backofen schieben und 3-4 min erwärmen.



Die Kartoffeln abgiessen, auf zwei Teller verteilen, den Harzer aus dem Ofen nehmen, auf die Kartoffeln legen und mit der Marinade übergiessen. Hinsetzen, essen.

Saueinfach, sauschnell und saulecker. Und sauvegetarisch! Aber nix für sensible Nasen.....



Sommerlicher Kartoffelsalat

Sommer! Ja, ist doch so... nach diesem Winter of Darkness kam heute endlich die Sonne raus. Und zwar ganz und gar, mit einem Himmel so blau wie... na, wie Himmel halt. Keine Wolke, kein Lüftchen. Gut, es lag noch Schnee, aber wen interessiert's?

Wir jedenfalls haben den Nachmittag auf der Terrasse verbracht. Dick in zwei Decken gemummelt saßen wir rentnergleich auf unserer Bank, schlürften Kaffee und ließen uns von der Sonne wärmen. Die schützende Hauswand tat ihr Übriges... ach, war das mal wieder schön. Kleine gelbe Winterlinge lugten aus dem ollen Laub der Stauden hervor, die Vögel machten einen Mordslärm und in der Straße waren endlich mal wieder Menschen zu sehen. Das alles lässt auf mehr hoffen....

Die Zwiebel genießt die Mittagssonne...

Und dazu passend habe ich kurzerhand einen schnellen Sommerkartoffelsalat gezaubert. Festkochende Kartoffeln schälen und in dicke Scheiben schneiden. In Gemüsebrühe gar kochen und in eine Schüssel umfüllen. Währenddessen eine rote Zwiebel in Würfel schneiden und in Olivenöl glasig schwitzen. Dazu 2 EL Rotweinessig, Salz, Pfeffer, ein bißchen von der Gemüsebrühe geben und alles ein wenig einkochen lassen. Den Sud über die Kartoffeln geben und ein paar Stunden durchziehen lassen. Zum Schluss noch Schnittlauch und eine geschälte, in Scheiben geschnittene und von den wässrigen Kernen befreite Salatgurke reiben und zum Salat geben. Auch lecker: ein bisi Senf in den Sud rühren.



Dazu gab es heute mal gebratenen Heilbutt. Echt lecker, sagt Mr. H., mein Fischkopp.


Montag, 18. Februar 2013

Nasi Goreng

Früher waren wir hier öfter mal asiatisch essen. Leider sind die guten Asiaten rar geworden und durch Bahnhofshallen-ähnliche Ketten-Buden ersetzt worden, bei denen man sich für viel zu teures Geld durch fettige, lauwarme Buffets mümmelt, und das Ganze bei einem ohrenbetäubenden Getöse und dichtem Gerangel. Das hat für mich nichts mehr von einem netten Abend, sondern dient lediglich der fragwürdigen Nahrungsaufnahme. 

Was bleibt? Selbst kochen! Und da ich es ja liebe, in meiner gemütlichen Küche in der Nähe meines Mr. H. spannende Sachen auch aus ferneren Ländern zu zaubern, hab ich mich heute mal für Asien entschieden. Und zwar Easy Asia aus dem Mälzer-Wälzer. Hierfür muss man nicht gleich einen kompletten Asia-Laden leer kaufen, es geht (fast) mit ganz normalen Dingen, die eigentlich jeder so im Haus hat (Fertig-Pizza-Freaks ausgenommen).

Zuerst mal alles Geschnippsel und die Sauce vorbereiten, danach geht das Kochen blitzschnell.
400 g Reis vom Vortag sollte man schon da haben.

60 ml helle Sojasauce mit 1 EL Honig und 1 TL Sambal Oelek und 2 EL Wasser verrühren.



Dann eine Gemüsezwiebel in schmale Streifen schneiden und 3 Knofi-Zehen fein hacken. 1 Stange Staudensellerie, 1 Möhre und 150 g Weißkohl ebenso in feine Streifen schneiden.

Alles Bio-logisch!

Weißkohl - seinetwegen geb ich ein wenig gemahlenen Kümmel ins Essen.

Sellerie, Zwiebel und Knoblauch mit Chili-Flocken


2 Tomaten würfeln und 2 Eier verquirlen.



Und jetzt geht's ans Kochen: 2 EL Öl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Möhre und den Weißkohl darin 2 Minuten braten. Dazu den Sellerie, die Zwiebel, einige Chiliflocken und den Knoblauch geben, die Hitze etwas runternehmen und 2-3 Minuten mitbraten. Dann das Gemüse in einer Schale beiseite stellen.


2 EL Öl wieder in der Pfanne erhitzen und das verquirlte Ei unter Rühren stocken lassen. Den Reis dazu geben und 2 Minuten braten. Dann die Sauce dazuschütten und solange rühren, bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Dann das Gemüse und die Tomaten dazugeben, einige Basilikumblätter hinein rühren und mit 2 EL Röstzwiebeln bestreut servieren.




Und wieder ist kein Fleisch dabei. Und wieder haben wir es nicht vermisst. Und wieder ist noch Reis da, der flugs noch zu einem Reissalat für morgen verzaubert wird. 

Samstag, 16. Februar 2013

Pasta Bolo ohne Bolo?

Was für ein Tag!

Wetter: widerlich.
Tauender Schnee, Nebel, alles grau, nass, ungemütlich.

Aktion des Tages: Hausputz.
Es gibt definitiv Netteres, was man an einem Samstag so tun kann, aber muss ja.

Danach: Mittagsschläfchen.
Ja, ich gebe es zu: Decke drüber, Kapuze vom Sweatshirt über den Kopf und wegdämmern.

Und danach?
Käffchen und Honigbrötchen.

Das ist Februar!

Und abends?
Tim Mälzer's Bolo ohne Fleisch. Ich hab ja nun schon so Einiges von ihm und seinem Team nachgekocht und auch hier vorgestellt. Aber diese Bolo ist definitiv das Beste! Und ich werde sie einem eingefleischten Fleischfresser vorsetzen. Und ich wette, er wird sie lieben und es nicht bemerken, dass er vegetarisch gegessen hat. Da freu ich mich schon drauf, auf das dumme Gesicht. Meinen Mr. H., den ollen Fleisch-Knochen, hat diese Gaumenfreude jedenfalls überzeugt.

Bio-Pilze - die sind soooo lecker wie sie aussehen.

Immer wieder wunderschön.


Also.... 500 g Pilze (ich hatte Austernpilze, Kräutersaitlinge und Champignons) putzen und in 2 sec in der Ruby klein würfeln. Die Pilzkrümel dann auf ein Blech verteilen und einfach auf dem Küchentisch eine halbe Stunde vergessen. In dieser Zeit fermentieren die Pilze und bekommen ein sehr intensives Aroma. Diese Pilze dann mit 3 feingehackten Knoblauchzehen in 3 EL Olivenöl scharf anbraten. 2 Möhren, eine Stange Staudensellerie und eine Gemüsezwiebel in 2 sec in der Ruby ebenfalls klein würfeln und zu den Pilzen geben. 5 min mitbraten, 2 EL Tomatenmark ebenfalls kurz mitrösten und mit 100 ml Rosewein ablöschen. Wenn der Wein verkocht ist, 2 Dosen stückige Tomaten zum Ragout geben und eine halbe Dose Wasser hinzukippen. Dieses Gedicht dann mit 1 TL Paprikapulver (dem milden "edelsüss"), 1 TL getrocknetem Thymian und 1 TL getrocknetem Oregano würzen und mit etwas Salz, Zucker und Pfeffer abschmecken. Kleiner Tipp: die Kräuter immer zwischen den Handflächen zerreiben, dann wird das Aroma noch intensiver. Noch zwei Lorbeerblätter dazu und das ganze dann offen ca. 25 min sanft vor sich hinköcheln lassen.

Sie fermentieren und entwickeln dabei mindestens das Doppelte an Aroma. Saulecker!

Irgendwann erfinden die noch das Geruchsfoto. Und dann steht Ihr hier Schlange!

Und? Sieht jemand, dass hier kein Fleisch drin ist?


Spaghetti kochen, Parmesan frisch reiben und die Spaghetti in einer Schüssel mit dem Ragout mischen.
Ich hab mir dann heute mal den Rosewein dazu gegönnt.... 5 Wochen keinen Alkohol und schon hab ich einen Schwips. Sünde....! Hat es noch eine von den französischen Pralinchen...?

Eine Schüssel Glück...

... und ein netter Schwips am Abend. Sündigen muss sich eben lohnen!

Montag, 11. Februar 2013

Reissalat

Abgezwackter Reissalat - ich liebe ihn. Endlich war es mal wieder so weit. Übrig geblieben waren eine stattliche Portion Basmati-Reis vom Hühnerfrikassee-Gelage, ein Stück von der Sexy Paprika und eine Frühlingszwiebel. Weiterhin im Kühlschrank zu finden war eine dieser Minigurken aus dem Bioladen, die unverschämt nach Gurke schmecken. Und Kirschtomaten.



Das alles und noch ein klein bisschen Olivenöl, Essig, Salz, Pfeffer und Chiliflocken miteinander verrühren, ziehen lassen und mit frischem Brot geniessen. Ich finde ja, das Brot kann man auch weglassen. Mr. H. sieht das grundlegend anders.

Saulecker ist übrigens Vollkornbrot, das man eingefroren hat und im Toaster aufbackt. Da hat er ja dann doch mal recht, mein Mr. H.

Sonntag, 10. Februar 2013

Mediterranes Grillgemüse mit Kartoffel-Knoblauch-Stampf

Jetzt aber - Sonne in den Topf! Das Wetter war heute nun doch endlich mal blau, und die Sonne wärmte sogar schon ein wenig. Da muss man doch gleich reagieren und die Sonne hinter den Herd holen!



4 Kartoffeln schälen und mit drei Knoblauchzehen und Salzwasser aufkochen (Ruby, my love....). Eine rote Paprika (wie die von gestern: rot, prall, saftig, sexy), zwei Bund Frühlingszwiebeln und 6 grosse Bio-Champignons (genauso sexy wie die Paprika!) putzen und in eine Auflaufform legen. Mit Olivenöl beträufeln und mit Meersalz und Chiliflocken würzen. Ein Zweig Rosmarin und ein paar schwarze Oliven runden das Ganze ab. Und nun hinein in den auf 220 Grad vorgeheizten Ofen auf die untere Schiene.

Grandios!


Wenn die Kartoffeln gar sind, das Gemüse im Ofen auf eine der oberen Schienen verfrachten, den Backofengrill anschalten, vorher nochmal umrühren und dann grillen. Die Kartoffeln und die Knoblauchzehen mit Olivenöl locker zerstampfen und mit etwas Meersalz würzen.


Sonnenbrille auf und geniessen! Euch eine schöne und hoffentlich sonnige Woche.

Samstag, 9. Februar 2013

Frühstück in Paris

Ich war in Paris. Was für eine Stadt! Und alle meine Klischees wurden bedient. Der Verkehr ist höllisch und die Taxifahrer sind Verbrecher, die Städter wirken hochnäsig, die Damen sind Madame und die Herren Monsieur und bezahlbar ist eigentlich gar nichts. Aber dafür bekommt man sehr sehr viel für's Auge - Eleganz, Glanz, Kunst, Pompöses und Schlichtes, Hässliches und sogar ganz Normales wie dieses herrliche Frühstück.

Croissants, Hühnerbein und Aprikosenmarmelade. Was das Hühnerbein da zu suchen hatte? Nix, es war aber lecker.

Balsamico, Olivenöl, Rosinenbrot und Camembert

Einen Traum hat man mir dort jedenfalls erfüllt - ich wollte schon immer dieses gesalzene Caramell-Eis probieren. Und prompt stand es auf der Karte des Restaurants, das wir am ersten Abend besuchten. Es war zwar die reine Sünde, aber sie war es mehr als wert. Zumal sie sich an eine zweite Sünde lehnte, nämlich an eine herrlich aromatische Tarte Tatin (der berühmte gestürzte Apfelkuchen). 



Und als Erinnerung habe ich mir natürlich ein Kochbuch mitgebracht. Das bringt mich zwar sicherlich an die Grenzen meines sprachlichen Könnens (6 Jahre in der Schule sind recht viel, aber diese Zeit liegt ja nun auch schon ungefähr, naja, knappe 2 Jahre zurück....), aber es wird mich sicherlich auch glücklich machen, vorausgesetzt, ich kann diese wunderbaren Köstlichkeiten wirklich zaubern.



Es vereint wirklich alles, was man sich so kulinarisch zu Frankreich denkt - Austern, Aufläufe und Auberginen findet man genauso wie Ratatouille, Tarte Tatin und Madeleines. Formidable. Nun muss ich nur noch die Reste Französisch aus meinem Hirn zusammenkratzen und mit einem Wörterbuch bewaffnet übersetzen und rausfinden, wie ich das Ganze in unsere neuen Koch- und Essgewohnheiten pressen kann. Aber wird schon - weniger Fett, Portionen ein wenig kleiner, lieber einen Salat dazu und nicht so oft daraus kochen, sondern immer mal wieder etwas einstreuen. Dann passt das auch in unser Konzept.


Bonne chance et au revoir a Paris!


Sauerkrautauflauf

Ich weiss grad nicht so wirklich, ob ich mich nun über diesen Winter freuen oder mich eher ärgern soll. Ein Teil von mir lechzt nach Sonne, Wärme oder mindestens angenehmen Temperaturen. Und nach blauem Himmel! Man hat das Gefühl, seit November ist der Himmel grau, es ist nasskalt ohne Unterlass und so langsam drückt es dann doch auf's Gemüt, das triste Einerlei. Der andere Teil von mir mag dieses Wetter aber auch. Gemütlich bei Kerzenschein lesen geht nun mal nicht bei Sonnenschein. Und ausserdem schneit es bei uns nun schon seit zwei Tagen und alles ist wieder unter eine weiche weisse Hülle geschlüpft. Allemal besser als diese fiesen Kahlfröste, die so nebenher auch das Gartenportemonnaie kahl fressen, weil die Hälfte der Pflanzen die Eisattacke nicht überlebt, so wie im letzten Jahr.

Die Vögel kommen nun auch mehr als dankbar wieder an ihre Futterstellen, die wir heute frisch aufgefüllt haben. Und wenn ich es mir recht überlege..... was will ich mehr? Ein schöner weisser Februar ist doch wesentlich netter als ein matschiger Jahresanfang. Und mit ein paar sonnigen Tulpen und Hyazinthen im Wohnzimmer und einem wärmenden Abendessen ist das alles auch gar nicht mehr so schlimm.

Nach der erneuten Schneeschipperei merkte Mr. H. heute morgen an, ihm sei nach einem kräftigen Auflauf. Nur... ohne Fleisch? Mal schauen, was die Batterie an Rezeptheften und Kochbüchern so hergibt. Wie wäre es mit einem Sauerkrautauflauf? Ich lasse lieber erst einmal unerwähnt, dass sich Paprika darin befinden wird.

Paprika wie gemalt.


Ruby kümmert sich um die Kartoffeln (500 g Salzkartoffeln), während ich eine Zwiebel in Würfel schneide und eine Dose Sauerkraut abtropfen lasse. Die Zwiebel in einem TL Öl glasig dünsten und das abgetropfte Sauerkraut dazu geben. Mit 2 TL Zucker und Salz und Pfeffer würzen und zehn Minuten köcheln lassen. Währenddessen die Paprika (eine wunderbar feste, dunkelrote Schote aus dem Biomarkt, die beim Probieren herrlich saftig und richtig schön paprikaisch schmeckt) in schmale Streifen schneiden und zum Sauerkraut geben.

Das Sauerkraut muss abtropfen, sonst muss zuviel Zucker dazu.


Die Kartoffeln ausdämpfen und mit einem EL Butter grob zerstampfen. Den Kartoffelstampf mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen und mit dem Sauerkraut vermengen. In eine gefettete Auflaufform geben und aus 2 Eiern, einem Becher Creme légère und Salz und Pfeffer eine Sauce aufschütteln. Diese gleichmäßig über den Auflauf geben und alles bei 200 Grad auf der unteren Schiene im Backofen 45 min backen (ohne Umluft, wird sonst zu trocken).

Sonnengelber Kartoffelstampf - schon der Anblick macht warm.

Das macht wunderbar warm im Bauch und richtig schön satt. Reicht übrigens für 4 Portionen. Und ich brauch Montag nicht zu kochen. Und Mr. H. fand die Paprika saulecker.

Saftig und herrlich aromatisch. Und Speck wurde nicht vermisst.