Samstag, 24. Januar 2015

Tomatenwähe? Tomatenpizza? Tomatenkuchen!

Ich mag es sehr, wenn ich - ganz besonders an Wochenenden nach einem netten winterlichen Ausflug mit Mr. Hudson - ein Essen finde, dessen Zubereitung es zulässt, das zwei Menschen daran herumwerkeln. Und wenn es dann noch eine Zeit im Ofen verbringen muss, in der man das erste Glas Wein geniessen kann, ohne den Geschmack des Weines gleich mit dem des Essens zu vermengen, dann ist es ein gelungener Wochenendschmaus.

Heute gibt es einen Tomatenkuchen. Ein Quark-Öl-Teig ist mit Ruby schnell gemacht und muss 30 min im Kühlschrank auf seinen Auftritt warten. In dieser Zeit schneide ich 500 g Gemüsezwiebeln in Streifen und dünste sie an. Mit drei Knofi-Zehen, 3 EL Kräutern der Provence, Pfeffer und Salz lasse ich sie zugedeckt bei kleiner Hitze schmoren und schneide derweil 800 Gramm Tomaten in Scheiben.

Den Teig rolle ich auf einem Backblech aus (Backpapier nicht vergessen) und verteile die Zwiebeln darauf. Die Tomatenscheiben folgen und als Hingucker hüpfen einige schwarze Oliven hinzu. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer und einem sehr aromatischen Olivenöl. Und den Rotwein lass ich mir schmecken, während sich der Kuchen im Ofen selbst vollendet.

Mit ein paar Basilikumblättchen bestreut kommt er auf den Tisch. Knusprig, saftig, ein bisschen Italien und Frankreich... so ist auch der Januar erträglich. Und morgen wird sich in der Früh noch einmal umgedreht...

Donnerstag, 22. Januar 2015

Melanzane alla Parmigiano

Während unsere Landesregierung gerade darüber nachdenkt, zusätzliche Winterferien für Skibegeisterte einzuführen (...nicht Begeisterte nutzen die Zeit zum winterlichen Angrillen mit anschliessender grippaler Auszeit, mh? Und was ist eigentlich mit den Pilzesammlern? Unsere Kinder werden uns später vorwerfen, wir hätten ihnen etwas vorenthalten - STOP, zurück zum Thema...) geht in unserer Küche der Feriengedanke in Richtung Italien. Und da wir noch immer auf dem Veggie-Schlitten durch den warmen Winter schwingen, fehlt mal wieder die Fleischeinlage. Nein, auch kein Hühnchen...

1 kg Auberginen in 0,5 cm dünne Scheiben schneiden, mit Olivenöl (vorher mit 1-2 Msp Zimt verrühren) bestreichen und salzen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech verteilen und bei 160 Grad Umluft 30 min im Ofen kuscheln lassen.

Während dessen vier Knofizehen und eine Chilischote fein hacken, in zwei EL Olivenöl kurz andünsten, mit dem Inhalt zweier kleiner Dosen gestückelter Tomaten ablöschen, salzen und 30 min bei mittlerer Hitze einköcheln lassen.

Nun braucht es noch eine Hand voll Basilikumblätter, ein bisschen getrocknetes Basilikum, 250 g in Scheiben geschnittenen Mozzarella, 100 g frisch geriebenen Parmesan. Schön schichten und bei 175 Grad nochmal für 30 min im Ofen backen.

Baguette, Wein, lecker Nachtisch, Abend gerettet.

Veggie...?

Was gibt denn das Gaumenkino heute so her? Der Kühlschrank verbirgt noch ein wenig Rosenkohl, nicht mehr taufrisch, aber noch brauchbar. Möhren, Lauch, Blumenkohl, Kartoffeln - daraus sollte sich ein Curry zaubern lassen...

Das in mundgerechte Stücke geschnippelte Grünzeug wandert zusammen mit einer gewürfelten Zwiebel und der obligatorischen Knofi-Zehe in die Pfanne, wird mit einem EL Currypulver knackig angebraten und mit einem halben Liter Gemüsebrühe abgelöscht.

Einen Becher Schmand mit einem EL Mehl verrührt noch hinzugeben (Chiliflocken nicht vergessen!) und 20 min vor sich hin köcheln lassen. Mit Salz abschmecken, nen Spritzer Zitrone dazu... fertig.


Fast... mir steht der Sinn nach Fleisch! Also schnell noch ein Pfund Thüringer Mett mit einer gewürfelten Zwiebel, einem Ei, einem TL Senf und ein paar Semmelbröseln verkneten, durch die übrigen Brösel wenden und braten.

Sorry, liebe Veggie-Welt, aber das musste heute einfach sein.
Euch einen frostigen Tag.

Dienstag, 20. Januar 2015

Carbonaaaara...

Manchmal ist die Flimmerkiste ja doch zu etwas gut. Neulich gab es nämlich durch Zufall beim SeNDeR des Vertrauens ein Rezept für die verboten guten Spaghetti Carbonara. Und endlich habe ich gelernt, dass dieses Gericht gar keine Sahnebombe sein muss. Mille grazie!

Man verquirlt pro Mitesser ein Ei, rührt nach Lust und Laune geriebenen Parmesan darunter, gibt ein bisschen gewürfelten und mit einer Knofi-Zehe gebratenen Speck dazu (vorher aber bitte abkühlen lassen, sonst gibt es grisseliges Rührei, auch lecker, aber hier nicht gewollt), bisi Pfeffer und - wer mag - ein paar frische Kräuter... das war's schon fast, fehlt noch die Pasta.

Währenddessen Linguine oder Spaghetti kochen und diese direkt aus dem Kochwasser in die Eier schliddern lassen. Umrühren und geniessen - sooo cremig!
 
.... e una Coca Cola.... ne ne, da dann doch lieber Aqua minerale.

Schweinefutter!

Schweinefutter kann soooo lecker sein!

Früher haben die Bauern ihren Schweinen die Steckrüben vor die süßen Steckdosen-Schnäuzchen geworfen, die sich grunzend und laut schmatzend darüber hermachten. Und heute? Heute ist das immer noch so, aber ich hab ein paar der schrumpeligen Rübchen für uns abgezwackt und sie zu einem herrlich goldgelben, butterwarmen Kartoffel-Rüben-Brei verarbeitet.

Einfach Kartoffeln und Rüben schälen und beide gleichzeitig von Ruby im Salzwasserdampf garen lassen. Dann im Topf noch etwas ausdämpfen lassen, Milch dazu, Butterflöckchen darüber, alles schön mit dem Stampfer zerdrücken und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Beim Schlachter hat sich heute eine Scheibe Kassler zur Mitnahme überreden lassen und im Kühlschrank fand sich noch eine dunkelgrün glänzende Gurke - und schon war der uselige, windige Winterabend gerettet.


Sonntag, 11. Januar 2015

Neues Jahr, neue Ideen!

Draussen ist es Januar, mit all seinen blöden Eigenarten. Gestern Sturm und 10 Grad, heute kein Grad, dafür aber Schnee! Um zwei war alles weiss, um vier ist alles wieder grün. Dafür ist es drinnen schön gemütlich. Den Fernseher haben wir kurzerhand in den Urlaub geschickt. Vorbei sind all die furchtbaren, mit Werbungsmassen und endlosen Wiederholungsschleifen vollgestopften "Reality"-Soaps. Glauben die Fernsehmacher eigentlich wirklich, dass man beim Pieschern in der Pinkelpause auch sein Kurzzeitgedächtnis entleert? Oder weshalb bieten sie nach jeder Werbepause eine fünfminütige Zusammenfassung der Ereignisse? Wir verbringen unsere freie Zeit im Moment jedenfalls lieber nicht vor dem Flimmerquadrat.

Während es draussen schon wieder von Grün zu Weiss wechselt, stöbere ich nach neuen Rezepten. So ein jungfräuliches Jahr verlangt ja auch nach neuen Kochideen. Wir haben uns dieses Mal für die Veggiewelt entschieden. Heute erwartet uns ein mediterraner Gemüse-Reis-Auflauf mit Rosenkohl.

Nun, das war gestern. Und ehrlich? Es war nix. Rosenkohl mediterran ist nicht lecker. Und Reis braucht's dazu auch nicht. Das war dann mal ein Reinfall. Aber kann ja auch nicht immer alles schmecken, oder? Heute gibt's dafür als Trostpflästerchen den Rest vom Hühnerfricassee. Huhn is ja auch kein Fleisch ;-)

Lasst Euch die Woche nicht vergraulen, die Grippe geht um. Und wen es doch erwischt, dem sei mein Hühnersüppchen zu empfehlen. Samtweich auf der Zunge und seelenwarm im Bauch.

Donnerstag, 1. Januar 2015

Ein frohes und gesundes 2015!

Ich sitze am vernebelten Neujahrsmorgen mit einer Tasse dampfendem Kaffee hier vor meiner Tastatur und lasse die letzten Tage vor meinem inneren Auge Revue passieren. Schön war's! So viele freie Tage ohne Verpflichtungen, ohne viel Trubel  und doch nicht langweilig.

Der Advent war wie immer in den letzten Jahren eher unruhig - im Job musste noch dies und das bitte auch noch schnell, und privat war die Zeit gespickt mit Einkäufen, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmarktbesuchen (sowohl die schönen als auch die "mh... muss ich da wirklich hin"-Varianten) und diversen anderen Vorbereitungen.



Und auch wenn man selbst eigentlich gar keine Hektik verspürt, man wird unweigerlich damit angesteckt durch all die gestressten, unwirschen und drängelnden Mitmenschen, die auf Biegen und Brechen ein harmonisches Fest der Liebe wollen und am Ende mürrisch um die rieselnden Tannennadeln sitzen und sich wundern, dass wieder nix Positives dabei rumkam. Aber lassen wir sie vor sich hin murren und wenden uns wieder uns zu.

Bei uns war Weihnachten ganz ruhig - die Deko blieb aufgrund einer defekten Bodentreppe kurzerhand auf dem Speicher, es geht auch ohne das ganze Gebamsel. Zwei, drei rote Kerzen und ein roter Christmas-Teddy, daneben die beiden Katzen mit ihrem dicken Winterpuschelpelz zusammengerollt auf dem warmen Lammfell, im Garten ein paar Lichter und Christrosen - das macht wohlig!



Und in der Küche schmorte in diesem Jahr eine dicke Ente aus unserem Dorf, von der wir wissen, dass sie ein gutes Leben hatte, mit viel Platz für das federbesetzte Wackelpopöchen, lecker Fresschen und guter Landluft. Zwei Tage lang hielt uns das Federvieh in Atem. Dazu gab es natürlich viel braunes Sößchen, glänzenden Rotkohl und Klöße - leider aus der Packung, und das war auch das letzte Mal, völlig klebrige Pampe!



Am dritten Tag dann Kartoffelsalat mit Kamenzer Würstchen (alte Liebe meiner Eltern) und nettem Nachbarsbesuch und drum herum viel Selbstgemachtes, Mousse au Chocolat, die ersten selbst gebackenen Brötchen...



... einen Zitronenkuchen, ein paar Nougatpralinen, frisch gepresster und zuckersüsser Orangensaft. Aufgelockert wurde das ganze durch nette Spaziergänge in der Wintersonne, Scrabble am Nachmittag, Downton Abbey im TV und stinkfaule verregnete Sofanachmittage mit und ohne Buch. Ich hatte durch Zufall entdeckt, dass ein ehemaliger Mitschüler drei Bücher über sein Leben geschrieben hat - er ist Asperger-Autist, was aber erst im Alter von 41 Jahren diagnostiziert wurde. Das katapultierte mich natürlich auch in meine Kindheit und Jugend zurück, versöhnte mich ein wenig mit meiner Heimat und machte die kuscheligen Nachmittage besonders interessant und nett.







Gestern dann gipfelte die wohlige Zeit in einem ofenwarmen Sesam-Kartoffel-Paprika-Gedicht mit selbstgemachter Aioli und einem Sofa-Jahreswechsel, wir haben sogar den Sekt vergessen. Und jetzt gehe ich runter und backe Brötchen, der Rest der Familie schält sich gerade aus den Federn.

Euch allen wünsche ich einen guten Start in ein gesundes 2015!  Wir werden es - passend zu dieser Schilderung - ganz gemütlich auf dem Sofa mit meiner Lieblingsfernsehfamilie, den Waltons, starten. Nach langer langer Zeit endlich mal wieder John Boy "Gute Nacht" sagen hören...

Schöne Resttage noch, lasst es langsam angehen.