Montag, 31. Dezember 2012

Paprika Zucchini Salsa

Es gibt Kochbücher und es gibt Kochbücher. Welche, die im Schrank stehen und im Laufe der Jahre zustauben, während andere wiederum voller liebgewonnener Fettflecken, Saucenspritzern und Schokomanschern gar nicht erst im Schrank landen. So wird es auch unserem neuen Kochbuch ergehen - der neue Mälzer-Wälzer ist wirklich ein Reingucker! Ohne Fleisch kein Geschmack? Von wegen, allein beim Blättern läuft einem das Wasser im Munde zusammen und ich bekomme Lust aufs Nachkochen. Viele tolle neue Ideen und Tipps und Tricks, wie man den Sachen aus der grünen Kiste Feuer unterm Geschmackshintern machen kann. Und heute ist Premiere - ich kombiniere die Paprika Zucchini Salsa mit meinen vor Jahren erfundenen eingelegten Paprikaschoten. Warum? Erstens darum und zweitens ist das Häuten von Paprika kein Spass und das mach ich nicht für eine läppische Schote.



3 rote und eine grüne Paprikaschote waschen, putzen, vierteln, mit Olivenöl beträufeln und im Grill (Backofen) auf zweiter Grillstufe grillen, bis die Paprika weich sind bzw. die Haut Blasen wirft bzw. anfängt, schwarz zu werden. Raus aus dem Ofen und ein bisschen abkühlen lassen. Während dessen eine Zucchini in schmale Streifen schneiden und ein Bund Frühlingszwiebeln putzen. Beides ebenfalls mit Olivenöl beträufeln und im Backofen grillen. Dazu gesellt sich noch eine in Scheiben oder Viertel geschnittene Zwiebel.


Die Paprikaschoten häuten und zwei rote Schoten in eine Schüssel geben. Dazu die in Scheiben geschnittene Zwiebel geben, 3 Knoblauchzehen fein hacken, mit Olivenöl auffüllen und mit Mehrsalz, Pfeffer und ein wenig Zitronensaft würzen. Das ganze muss nun ein paar Stunden marinieren. Später gibt es dazu ein wenig Thunfisch oder Sardellen und natürlich die noch warme Focaccia.


Die restlichen Paprikaschoten und die Zucchinistreifen in feine Würfel schneiden und in einer Schüssel mit 6 EL Olivenöl und dem Saft einer Zitrone verrühren. Die Gemüsezwiebeln von den äusseren verbrannten Häuten befreien und ebenfalls in kleine Würfel schneiden und zu den Paprika geben. Dazu kommt fein geschnittener frischer Dill. Und später eben die Focaccia. Wann die Focaccia kommt? Später halt.


Da sieht ja sogar der Schnippel-Müll lecker aus!

Samstag, 29. Dezember 2012

Bolo als Auflauf?

Wenn das draussen so richtig eklig ist, braucht die liebe Seele etwas wirklich Warmes. So ein Auflauf kommt da gerade recht.

350 g Hack scharf anbraten, 300 g frische Champignons blättrig schneiden und dazu geben (ich musste leider Dosenchampignons nehmen, es war beim Supermarkt nicht ein einziger frischer Champignon mehr zu bekommen). 1 grosse Zwiebel würfeln und mit 2 gehackten Knoblauchzehen hinzugeben. Den Inhalt von zwei Dosen Tomatenmark kurz mit anrösten und mit kochendem Wasser ablöschen. Mit Salz, Pfeffer, gerebeltem Oregano und ein wenig Olivenöl würzen und sanft vor sich hinköcheln lassen. Während dessen die Nudeln (Spirelli, Penne oder ähnliches) im Salzwasser kochen, abgiessen und mit der Sauce in einer Auflaufform vermischen. Eine Kugel Mozzarella darauf verteilen und mit Parmesan bestreuen. Ich lass Ruby immer gleich ein halbes altbackenes Brötchen mit dem Parmesan reiben, das gibt eine lecker knusprige Kruste. Ein wenig Olivenöl darüber geben und ab in den Ofen bei 210 Grad auf der mittleren Stufe für 20-25 min überbacken. Auf Umluft verzichte ich, die macht den Auflauf trocken.




Mozz-Tom!

Nach so vielen leckeren Sachen an den Weihnachtstagen ist man ja immer dankbar über ein leichteres Essen an den Tagen danach. Und ausserdem braucht es bei dem ollen Wetter ein wenig Sommerfeeling auf dem Teller!

Tomaten, Mozzarella, Basilikum, Ruccola-Keimlinge - ein wenig Olivenöl, Salz, Pfeffer, Knoblauch, Zwiebel, Balsamico, ein wenig Zucker und natürlich ein kräftiges Baguette. Mit Knoblauchöl beträufelt, mit frischem Parmesan bestreut und im Grill kurz überbacken... so schmeckt Sommer!
 




Mittwoch, 26. Dezember 2012

Das große Fressen

Ich hatte es ja schon erwähnt - der erste Feiertag gehört meiner Tante. Seit meine Eltern nicht mehr unter uns weilen, sind wir jedes Jahr bei ihr zum "Großen Fressen" eingeladen - eine sehr lieb gewonnene Tradition, die wir nicht mehr missen möchten. Weil diese Familie einfach Spaß macht, weil meine Tante verflixt gut kochen kann, weil es so lecker schmeckt, weil es nicht aufhört und weil wir uns einfach nur sauwohl fühlen.

Halb eins - das ist die Zeit, zu der wir erwartet werden. Vorher noch einen kurzen Besuch bei meiner Lieblings-Kati. Sie hat vor langer Zeit bei meinem Vater gearbeitet und ist mir damals sehr ans Herz gewachsen. Wir haben uns dann aus den Augen verloren, aber manche Verbindungen finden eben irgendwie wieder zueinander und so war das auch bei uns. Heute ist es ein Muss, an Weihnachten vorbei zu schauen, und wenn sie nicht zu Hause ist, dann hängen wir unseren Weihnachtsgruß an die Tür. Und dann geht's weiter zu meiner Tante.

Ziemlich geschafft vom Heiligabend-Beisammensein kriecht die Familie aus ihren Löchern. War wieder mal ein sehr langer und sehr lustiger Abend! Der Duft von Gänsebraten und Rotkohl steigt uns in die Nase und mir ist schon wieder ganz weihnachtlich...

Und dann fährt sie auf, die Tante. Braten, Rotkohl, Rosenkohl, Klöße (ich esse nie welche, nur bei diesem Gelage gehören sie dazu!), Kartoffeln, Sauce. Und dann noch mal. Und noch mal. Nein, ich kann nicht mehr. Nein, danke, wirklich.... och, naja, das eine Stück, das da, das ganz kleine.... noch einen Löffel Rotkohl? Wie, es gibt auch noch Nachtisch?! Eis mit heissen Himbeeren? Eigentlich... na, gib halt her.

Bißchen Bewegung? Och nö, das ist sooo uselig draussen.... 

Eine Runde Monopoly, Siedler oder so später (in diesem Jahr war es Phase 10) folgt dann natürlich der Kaffee - mit der leckeren Kirsch-Mohn-Torte. Im letzten Jahr wollte ich auch mal glänzen... und habe völlig versagt. Seitdem bin ich die Back-Schlampe.... Greuslig aussehende After-Eight-Torte, die nicht fest geworden war und die ich noch hier zu Hause entsorgt habe. Zu groß war die Schmach. Und der Nusskuchen, in den das zu fest gewordene Karamell nicht eindringen wollte, war staubtrocken und fürchterlich. Aber was soll's, es gab halt eine Lachsalve mehr an diesem Fest.

Dann noch eine Runde Fernsehen, Spielen, Klönen, auf der Terrasse stehen und rauchen, sich wohl fühlen.... und dann wartet auch schon das Abendbrot. Mit Lachs, Schnittchen und und und. Meine Tante steht winkend in der Tür, während Mr. H., ich und unsere neu erworbenen Rundungen im Autositz versinken. Ein Jahr Pause.... ach ne, gibt ja noch ein Grillfest im Sommer....

Danke, liebe Tante Gisela!



  

Dienstag, 25. Dezember 2012

Rouladen

Nun hat das Warten endlich ein Ende: es ist Weihnachten. Und wir haben lang überlegt, was Mrs. B. in der Küche zaubern sollte. Vorbei sind Gott sei Dank die Zeiten von fettigem Karpfen, den meine Oma so gern machte und den ich abgrundtief gehasst habe, schon allein wegen des Geruchs und der meterlangen Gräten, die kreuz und quer ohne nachvollziehbaren Plan im Fisch auftauchten. Dazu servierte sie eine pampige Senfsauce - nein, damit hat sie sich nicht in mein Kinderherz gekocht!

Was is? Ich esse Stollen.



Auch keine Lust habe ich auf Würstchen mit Kartoffelsalat, dafür koch ich viel zu gern und ich liebe es, wenn am Heiligabend der Duft von Gänsebraten und Rotkohl durch's ganze Haus weht - erst dann komme ich so richtig in Weihnachtsstimmung. Aber da wir am ersten Feiertag - wie jedes Jahr - zu meiner wunderbaren Tante eingeladen werden und dort das grosse Fressen - wie jedes Jahr - neu aufgelegt wird, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen. Fisch wäre eine tolle Alternative, z.B. gedünsteter Lachs oder Seezunge, aber Fisch muss frisch sein und ich habe wirklich keine Lust, mich am Heiligmorgen nochmal ins Einkaufsgetümmel zu stürzen und in Hektik zu geraten. Fondue? Gleiches Problem, denn das Fleisch sollte frisch sein. Wird langsam schwierig - Bratenduft sollte es geben, frisch sollte es sein, Geflügel verboten...... hm, Mr. H. kommt die rettende Idee: wie wär's mit Rouladen? Himmlisches Gefüge, ich kann mich austoben! Mr. H., ich liebe Dich.

Am Vortag koche ich eine Rinderbrühe.

1-2 Beinscheiben (oder anderes Suppenfleisch + Rinderknochen)
1 Stange Lauch
1/4 Sellerieknolle
3 Möhren
2 Zwiebeln
1-2 Knoblauchzehen
1 Tomate
Petersilie oder Möhrengrün
Salz, Pfefferkörner, Lorbeerblatt
2-3 l kaltes Wasser (kein warmes oder heißes, alles muss zusammen heiß gemacht werden, sonst gelangen die Geschmacksstoffe nicht in das Wasser und die Brühe wird lasch)

Das Fleisch waschen und in den kalten Topf legen. Das Gemüse putzen bzw. schälen, gründlich waschen und in Stücken zum Fleisch geben, vom Lauch gern das Grüne, es ist würziger. Die Knofi-Zehe ohne Schale dazugeben (riecht vorher dran, wenn sie muffig riecht - weg damit, verdirbt Euch sonst die komplette Suppe). Alles andere dazugeben, das kalte Wasser angießen, alles aufkochen und dann auf kleiner Stufe 3-4 Stunden köcheln lassen. Zwischendurch probieren, ob genug Salz und Pfeffer dran sind und ggf. nachwürzen.
Nach der Kochzeit die Brühe durch ein Sieb in einen Topf gießen, das Gemüse im Sieb ausdrücken. Das Fleisch könnt Ihr essen, schmeckt lecker kalt mit Remoulade. Die Brühe wartet dann im Kühlschrank auf die morgigen Rouladen.

Neuer Tag, neues Glück... 

Heute sind die Rouladen dran, und der Rotkohl.

Und hier die Zutaten für die Rouladen:

  • 8 Rinderrouladen vom Schlachter, nicht aus dem Supermarkt, am besten vorbestellen
  • 25 Scheiben Bacon dünn geschnitten (durchwachsener Speck, auch vom Schlachter)
  • 1 Glas Sandwich-Gurken 
  • 1 Glas Dijon-Senf  
  • Salz (am besten Salinensalz aus der Göttinger Saline, Pfeffer aus der Mühle)
  • Küchengarn oder Rouladennadeln
  • 3 Zwiebeln
  • 2 Möhren
  • 1/4 Sellerieknolle
  • 1 Knofi-Zehe
  • 2 EL Tomatenmark
  • 1 Glas Rotwein (trocken, nicht den billigsten, eigentlich den,
    den Ihr auch gern trinken würdet)
  • die Brühe vom Vortag
  • Butterschmalz




Bevor ich mit den Rouladen loslege, hole ich die Brühe aus dem Kühlschrank, erwärme sie und hacke die Möhren, den Sellerie, die Zwiebeln und den Knofi fein. Und jetzt die Rouladen: ich bestreiche sie zuerst mit Senf, salze und pfeffere sie, lege über die gesamte Länge 2-3 Scheiben hauchdünn geschnittenen Bacon, ein paar Sandwich-Gurken, und rolle sie dann zu einem handlichen Päckchen. Dabei fange ich bei der schmalen Seite an und schlage beim Rollen die Seiten ein wenig ein, damit die Füllung nicht aus den Rändern quillt. Mit Küchengarn oder Rouladennadeln wie ein Geschenk verschließen und die ersten vier in der heißen Pfanne scharf von allen Seiten in Butterschmalz anbraten. Dann die Rouladen in einen großen Topf umziehen lassen, der sollte auf einer anderen Platte auf kleiner Flamme schon erwärmt sein. Nun die restlichen vier Rouladen braten und die Pfanne von der Platte nehmen, sonst verbrennt der Ansatz. In der jetzt nur noch auf mittlerer Hitze stehenden Pfanne das Gemüse und das Tomatenmark andünsten, alles mit einem Glas Rotwein ablöschen und dabei den Bratensatz lösen. Den Wein verdunsten lassen und ein wenig Brühe angießen. Diesen Sud über die Rouladen geben, mit der Brühe bedecken, aufkochen lassen und dann 3 Stunden bei kleiner Hitze sanft vor sich hinköcheln lassen. Geduld, Ihr Lieben, dann wird das Fleisch auch schön zart. Die Rouladen rausnehmen, das Küchengarn entfernen und ein paar eiskalte Butterflocken in die Sauce geben (für die Bindung, statt Mehl). Achtung, dabei darf die Sauce nicht mehr kochen, sonst ist die Bindung perdu. Dann mit einem Pürierstab pürieren. Und falls die Sauce noch einer weiteren Bindung bedarf, einfach ein wenig Stärke in kaltem Wasser auflösen und dazugeben. Ach, und weil Weihnachten ist, geb ich noch einen guten Löffel Preisselbeeren in die Sauce.

Tipp: wenn jetzt die Hände nach Knofi und Zwiebeln müffeln, einfach den kalten Kaffee vom Frühstück drüberschütten, dann isses wieder weg.

Und jetzt der Rotkohl
 
  • 1 Rotkohl
  • 1 EL Griebenschmalz
  • 1 Speckschwarte
  • 3-5 EL Apfelessig
  • 1 EL Zucker
  • Salz
  • 3 Nelken
  • 1-2 Lorbeerblätter
  • 10 Pfefferkörner
  • 1 säuerlichen Apfel, z.B. Boskop
  • 1-2 EL Preisselbeeren
  • ein Teesieb (so eins zum Verschließen und Einhängen)
 
Den Rotkohl fein schneiden oder hobeln, den Strunk entsorgen. Den Apfel schälen und das Gehäuse entfernen (aber nicht wegschmeißen!) Das Griebenschmalz und die Speckschwarte im Topf auslassen und den gehobelten Rotkohl und die Apfelstücke hinzugeben. Zucker und Salz darüberstreuen und den Essig darübergeben. Die Nelken, Lorbeerblätter, Pfefferkörner, das Apfelgehäuse und die Schalen in ein Teesieb geben und in den Topf hängen. Das darf dann bei mittlerer Hitze langsam dünsten (ca. 1-2 Stunden), probiert zwischendurch mal die Flüssigkeit und würzt ggf. mit Essig, Zucker oder Salz nach. Zum Schluss die Speckschwarte und das Teesieb entfernen und noch ein bis zwei Esslöffel Preisselbeeren hineinrühren.


Als Nachtisch vernaschen wir eine Mousse au Chocolat, die steht aber auf einem anderen Blatt. Und weil die so lecker ist, gibt's auch keine Vorspeise. Zu den Rouladen gesellt sich noch ein süffiger Rotwein, das ganze Haus duftet und wir feiern jetzt endlich Weihnachten. Ohne Euch. So.




Aber wir wünschen Euch ein wunderschönes Weihnachtsfest! Macht es Euch bequem, genießt all die schönen Momente, die Lichter, die Gerüche, die großen runden Kinderaugen, die feierliche Musik, die kalten Kirchen und die menschliche Wärme darin, die Stille, den Schnee, die Schokolade und den Wein.
 

Oh Du Fröhliche-he!


Sonntag, 23. Dezember 2012

Scones and Marmelade

Grosse Ereignisse warfen ihre Schatten voraus - Britannien lässt uns teilhaben am Fernsehereignis "Downton Abbey". Und Mrs. B.? Bereitet natürlich gebührend den 5 o'clock tea zu - mit Scones, Clotted Cream und Marmelade (naja, ein wenig schummel ich, denn clotted cream ist es nicht wirklich, und Tee mag ich auch nicht, und die Marmelade ist auch selbst gemacht.... aber ich schweife ab).


 200 g Mehl vermische ich mit 50 g Zucker, einem knappen halben Päckchen Backpulver, einer ordentlichen Prise Salz. 100 g Butter sanft schmelzen und mit den trockenen Zutaten verrühren. 100 ml Buttermilch hinzugeben und schnell zu einem glatten Teig verrühren. Dann ca. 2 cm hohe Fladen formen und mit einem runden Ausstecher oder einem Glas runde Brötchen ausstechen. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und dann so lange damit fortfahren, bis der Teig aufgebraucht ist. Die Scones mit Buttermilch bestreichen und 15-20 min im 170 Grad vorgeheizten Herd (Umluft) backen.

9 duftende Scones - aufbrechen, Nase nah dran und einatmen ... mmmmmmmmmmhhhhhhhhhhh
 
Herausnehmen und noch lauwarm mit Marmelade und der Clotted Cream servieren. Die englisch-bittere original Marmelade ist wirklich am besten dazu, und die Clotted Cream habe ich aus Creme fraiche und ein bisschen Sahne verrührt. Man kann natürlich auch ganz normal Butter dazu essen.




Der endgültige Beweis, dass die britische Küche echte Schätze birgt. Wir genossen die Scones recht stilecht beim ersten Teil von "Downton Abbey" und tatsächlich liess sich die Lady auch Scones schmecken.

Not that far from being delicious.




Mousse au Chocolat

Mmmmhhhh, Weihnachten ist greifbar nahe und ich darf..... ich darf.... ich darf.... Mousse au Chocolat machen! Naja, nicht ich, sondern Ruby, wenn man's genau nimmt. Wird ja auch mal wieder Zeit!
 
 200 g Blockschokolade werden in grobe Stücke gebrochen. Ruby pulverisiert sie innerhalb 15 sec im Turbogang. Danach folgen 4 Eier, ein wenig Abrieb einer unbehandelten Bio-Orange und zwei Esslöffel eines starken Mokka-Gebräus. Dies alles wird 5 min bei Stufe 3 und 50 Grad gerührt. Ich gebe noch 50 g weiche Butter durch die Öffnung und lasse auf Stufe 3 alles 10 sec miteinander verrühren. Alles in eine Schüssel giessen und ab in den Kühlschrank damit.



Dann muss Ruby erstmal sich selbst spülen, bevor ich 2,5 Messbecher Sahne in ihr zu Butter schlage. Ja, da muss Mrs. B. ja dann doch mal über sich selbst lachen. Ruby kann das sicherlich, aber ich weiss noch nicht wie. Ergo: einen Becher Sahne ganz normal mit dem Handrührer aufschlagen und unter die Creme heben. Ab damit wieder in den Kühlschrank bis morgen. Dann ist alles schön fest und es kommen noch Orangenfilets hinzu. 





Samstag, 22. Dezember 2012

Heilbutt

Freitag - und der Fischwagen ist wieder da. Das letzte Mal vor Weihnachten. Was liegt also näher, als heute Fisch zu essen? Und da wir beide Lust auf Bratfisch hatten, entschieden wir uns für Heilbutt - festes weisses Fleisch, keine Gräten, mittelkräftig im Geschmack - also eigentlich viel zu lasch für Mr. H., den Fischkopp in unserer Familie. Aber Hering gab's ja schon letztes Mal, kontere ich mit leicht vorgeschobener Schippe, so dass die Schippe in Kombination mit Augenaufschlag mir dieses Mal zum Heilbutt verhilft.

Säubern, säuern, salzen - wie immer bei Fisch. Dann noch ein wenig Pfeffer, Paprika und ab damit in die Panade. Ich weiss, ich weiss - wie kann man Fisch nur panieren? Na, wenn man selbst gemachtes Roggen-Paniermehl hat, wird die Panade herrlich knusprig - und nach all dem gedünsteten Fisch in den letzten Wochen muss es heut mal der Panierte sein. Flugs noch ein wenig Feldsalat dazu, Ruby kocht Kartoffeln und fertig.



Übrigens: Sonntag beginnt ein 7-Teiler, eine Serie aus England, die schon mit ihrem Namen "Downton Abbey" nostalgisch-britische Gefühle in mir weckt - gab es doch eine gewisse andere längst vergangene Serie.... ach Mr. H., Sonntag, 17:05 Uhr sitzt Mrs. B. auf dem Chaiselongue - vielleicht bei Scones und Tea und taucht ein in die gute alte Zeit Britanniens.

Enjoy your day!


Freitag, 21. Dezember 2012

Frühstück

Im Urlaub ist Frühstück das schönste überhaupt. Es gibt ja ne Menge Leute, die es lieben, frühstücken zu gehen. Ich gehöre nicht dazu. Nichts ist schöner, als morgens in den Lieblingsklamotten so langsam vor sich hin zu puzzeln. Kaffee aufsetzen (mit der ganz normalen Kaffeemaschine, nix macchiato, latte, schaumig, crema oder sonstwie - am liebsten hätte ich eigentlich eine Presskanne, nur wird der Kaffee darin immer so schnell kalt...), den Eierkocher mit Bioeiern bestücken, frischen O-Saft pressen, Tisch decken, während dessen ein wenig Ordnung in der Küche schaffen und den Kaffeeduft geniessen, an Sonntagen statt der gekochten Eier vielleicht noch Eier mit Speck brutzeln, oder Rühreier mit Schnittlauch aus dem Garten schaumig schlagen.... ich liebe dieses meditative Herumwuseln. Mr. H. ist dann meistens auf dem Weg zum Brötchen holen - samstags vom Dorfwagen, da gibt's dann zum frischen Fleischsalat gleich die neuesten Neuigkeiten gratis dazu, und sonntags aus dem Nachbarort vom Nicht-Ketten-Bäcker. Heute gab es allerdings frischen Toast, während Mr. H. schon wieder Schnee schippen musste. Ich lass Euch an unserem vorweihnachtlichen Frühstück teilhaben, während ich noch genüsslich an der letzten Tasse Kaffee nippe.

Königlich gute Laune überm Frühstückstisch.

Blutorangengelee mit Vanille auf warmem Toast. Hat nicht jeder....

Mr. H. steht auf Käse am Morgen....

Genau mein Motto!

Das Vogelhäuschen in der Zierkirsche - mit ner dicken frischen Schneehaube und noch ohne Gast.

Euch allen einen schönen Tag!

Dienstag, 18. Dezember 2012

Und was macht Mr. H.?

Er spielt mir was Schönes vor.

Kräuteröl

Zeit macht erfinderisch. Ich hab noch ein paar schöne Flaschen gefunden und es fehlen noch ein paar Weihnachtsgeschenke. Flasche auf, eine Knofizehe zerdrücken und in die Flasche geben. Ein paar Lorbeerblätter, 3 getrocknete Chili-Schoten, einen Zweig Thymian und ein paar bunte Pfefferkörner folgen und alles wird mit einem leckeren Olivenöl begossen. Das muss jetzt ein paar Wochen ziehen und dann ist es herrlich würzig auf ofenwarmem Baguette mit frischem Parmesan kurz überbacken und dazu - wer mag - ein Glas Wein.


Blutorangen und Mandarinen

Der Duft von Urlaub hängt in der Luft. Endlich! Nach so langer Zeit neigt sich das Jahr nun dem Ende zu und wir haben drei Wochen Zeit für all die schönen Dinge, die sonst meistens zu kurz kommen. Ausschlafen bis mittags, mit zerzausten Haaren Löcher in die Luft gucken, gute alte Platten hören von Pumuckl bis Pink Floyd, Bücher verschlingen von denen, die man extra für diesen Urlaub aufgespart hat - bittersüße Liebesgeschichten wie "Leon und Louise" von Alex Capus oder sinn- und witzvolle Landgeschichten wie "Lieber einmal mehr als mehrmals weniger" von Dieter Moor oder einfach knisternde Spannung wie "Der Regler" von Max Landorff - all das wartet auf uns. Und vieles vieles mehr. Zum Beispiel Mandarinen-Gelee.


Ich vermische 750 ml Mandarinensaft (zwei Netze Mandarinen auspressen und den Saft durch ein Sieb in einen hohen Topf giessen) mit 500 g 2:1 Gelierzucker, lasse alles aufkochen und rühre 4 min im sprudelnd kochenden Saft herum, möglichst ohne mir die Finger am heissen Dampf zu verbrühen.

Dann alles in heiss ausgespülte Gläser verteilen, die Gläser kurz auf den Deckel stellen, wieder umdrehen und erkalten lassen.

Und weil das so lecker riecht und ich zufällig noch eine Menge Blutorangen habe, werde ich zum Wiederholungstäter. Statt Mandarinensaft nehme ich also folgerichtig Blutorangensaft und gebe noch das Mark einer Vanilleschote samt der Schote in den Topf zum Kochen. Himmlisch!






Morgen früh ist es zumindest für Mr. H. spätestens um 7:00 Uhr vorbei mit der Nachtruhe. Er muss Brötchen holen....

Sonntag, 9. Dezember 2012

Und was macht Mr. H.?

Er ist nach draussen verbannt und schippt und schippt und schippt.


Kartoffelsalat

Kartoffelsalat geht ja auch immer. Weihnachten für Faule, Grillparty, Party ohne Grill, Nachbarsfest, Neujahrsmorgen, Silvester, im Vorbeigehen.... nur schmecken muss er. Dieser hier ist zwar mit Mayo, die wird aber selbst gemacht - diese Version ist also eher was für die kühlen Jahreszeiten. Ich hab noch ein anderes Lieblingsrezept mit Gurken und Brühe - das ist dann im Sommer wieder mal dran.


1,5 kg Pellkartoffeln 20 Min. in kochendem Salzwasser garen, ich gebe immer noch eine Hand voll Kümmel dazu. Dadurch bekommen die Kartoffeln einen süßlichen Geschmack. Eine Zwiebel fein würfeln und in 3 EL Olivenöl glasig dünsten. 150 ml Gemüsebrühe und 2 EL Weissweinessig dazu geben, erhitzen und kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Kartoffeln pellen und in Scheiben schneiden. Die Essigmarinade darüber verteilen, vorsichtig mischen und mind. 1 Std. ziehen lassen.

150 ml Sonnenblumenöl mit einem Ei, 1 TL Senf und einer Prise Salz in ein schmales, hohes Gefäß geben und mit dem Pürierstab zu einer Mayonnaise mixen. Dabei den Pürierstab langsam von unten nach oben ziehen. Geht ganz einfach und man kann sich das langsame Öl-Einträufeln sparen. Die so entstandene Mayo evtl. noch etwas nachsalzen und mit 1 EL saure Sahne und 3 EL Gewürzgurkensud  gut verrühren. Ein Bund Radieschen und 4 Gewürzgurken in dünne Scheiben schneiden - lecker sind auch die süßen Gurkenviertel. Die Mayo über die Kartoffeln geben, Radieschen und Gurken dazu, mit Salz und Pfeffer abschmecken und zum Schluss noch die  Kresse mit der Schere einfach vom Beet runterschneiden und über den Salat streuen.



 Dazu passen Buletten, Koteletts, Bratfisch, Brathering, Bratwurst, Schweinebraten, Würstchen, Spiegeleier... und ausserdem ist es immer besser, man hat einen Löffel dabei, wenn man an der Schüssel vorbeigeht.

Samstag, 8. Dezember 2012

Orangensirup

Samstags ist für uns immer das Einkaufswunder. Nicht, weil wir so gern einkaufen, sondern weil wir am Samstag Zeit haben, die Läden auf dem Land abzuklappern. Da gibt's dann den Schlachter und den 5-Sterne-Bäcker drei Dörfer weiter, auf die wir uns schon die ganze Woche freuen. Der Weg dorthin führt über eine enge Straße vorbei an einem kleinen Wäldchen, einem gurgelnden kleinen Bach.... einfach idyllisch, zu allen Jahreszeiten. Im Sommer ist dort alles voll mit wunderschönen Doldenblütlern, meterhoch - die sind natürlich auch im Herbst wunderschön anzusehen, wenn auch das Wäldchen in allen Farben leuchtet. Jetzt im Winter strahlt die Landschaft hier allgemein eine Ruhe aus, die man in der hektischen Vorweihnachtszeit zwischen all dem Stadtrummel, den Lichtermeeren und der Dauerbeschallung eher selten genießen kann. Samstags morgens bei klirrender Kälte auf dem Weg zum Dorfbäcker - da kann man sie erleben. Und auf dem Rückweg duftet das Auto nach frischen Brötchen und den Koteletts, die es morgen zum Kartoffelsalat geben soll. Naja, ein bißchen geräucherte Leberwurst kann man auch entdecken...


Pünktlich zu Weihnachten gibt es natürlich auch wieder überall saftige Apfelsinen. Man kann wunderbare Sachen damit machen. Aushöhlen, kleine Fenster hineinschnitzen, Zimtstangen als Fensterkreuz einspannen, den Deckel abschneiden und den Rand mit Nelken spicken, damit es so aussieht wie Zinnen, eine Kerze reinstellen und sich den Weihnachtsduft um die Nase wehen lassen.



Oder man presst den Saft aus ihnen (für einen Liter braucht man ca. 10-15 Stück), schüttet ihn durch ein Sieb in einen Kochtopf, gibt auf die gleiche Weise noch den Saft von zwei Zitronen hinzu, und lässt alles mit 300 g Zucker und einer aufgeschnittenen Vanilleschote einmal ordentlich aufkochen. Danach einfach ca. 30 min bei mittlerer Hitze zu Sirup einkochen lassen, die Schote wieder entfernen und alles in hübsche Flaschen abfüllen. Schmeckt wunderbar und passt zu vielen unvernünftigen Dingen wie Eis, Eierkuchen, Obstsalat, Prosecco.... ach, da fällt Euch bestimmt noch viel viel mehr ein. Mal wieder eine tolle Idee vom Team Mälzer... ob der samstags auch einen so schönen Einkaufsweg hat?


 

Sonntag, 2. Dezember 2012

Mr. H.'s Kartoffelbrei

Selbstgemachter Kartoffelbrei ist für mich Seelenwärmer durch und durch. Mr. H. kocht ja nicht oft, aber er ist ohne Frage DER Kartoffelbrei-Gott! Und es gibt fast nichts Schöneres, als im kuscheligen Wohnzimmer im Lesesessel unter der warmen Decke mit dem im kalten Wind glitzernden Tannenbäumchen im Garten hinter mir langsam den wunderbaren Duft von Kartoffeln, warmer Milch und flüssiger Butter zu geniessen. Da kriecht dann ein wohlig-warmes Gefühl in mir hoch und ich geniesse es in vollen Zügen, so liebevoll betüddelt zu werden.

Mr. H. schält die mehlig oder vorwiegend festkochenden Kartoffeln, würfelt sie und kocht sie in gut gesalzenem Wasser so ungefähr 20 min. Dann gießt er das Wasser ab und stellt den Topf nochmal auf den Herd, um die Kartoffeln ausdampfen zu lassen. Zu den fast nicht mehr dampfenden Kartoffeln gesellt sich dann ein guter Schuß Milch und dann wird gestampft. Ein Stückchen kalte Butter kommt noch mit hinein und es wird weiter gestampft, hier noch ein wenig Milch, da noch ein wenig Butter, und immer schön weiterstampfen und rühren, damit alles auch schön locker und luftig wird. Eine Prise Pfeffer, ein ganz klein wenig Muskatnuss (Mr. H. weiß, dass ich es eigentlich nicht mag - daher ist er liebevoll zurückhaltend). Vielleicht noch ein klein wenig Salz? Ach nein, es ist PERFEKT.

Ein wenig Milch....
... ein kleines Stückchen Butter...

... stampfen....

... würzen...


...Nebenschauplatz errichten.

Dazu gibt es dann eine Bratwurst, oder Fischstäbchen, oder einfach ein Spiegelei. Und natürlich einen Gurkensalat, den zaubere ich dann noch schnell dazu. Gurke schälen, in Scheiben reiben, bisi Salz, Pfeffer, Zucker, Zitronensaft - fertig.

Und wenn man dann eigentlich schon satt und sehr zufrieden ist, gibt es nichts Göttlicheres als ein wenig lauwarmen Kartoffelbrei mit einem Löffel Gurkenlalalat zu vermengen. Das passt immer noch rein - Dessert gibts eh keins. Ich liebe solche Abende. Danke, Mr. H.!

Käsekuchen mit Pflaumenmus

Schon im Herbst gebacken kommt er jetzt im Advent auf den Tisch. Keksiger Boden, fruchtig-quarkige Füllung und als Krönung obenauf noch Streusel....genau mein Ding! Gibt's bald Kaffee?



  • 550 g Butter
  • 750 g Mehl
  • 500 g Zucker, 1 Prise Salz
  • 1/2 TL Backpulver
  • 6 Eier (Größe M)
  • 2 EL Vanille-Zucker
  • 1,25 kg Magerquark
  • 100 g Schlagsahne
  • Abrieb und Saft einer Biozitrone
  • 2 Päckchen Puddingpulver Vanille
  • 450 g Pflaumenmus
  • 2 EL Puderzucker

400 g Butter schmelzen und etwas abkühlen lassen. Mehl, 300 g Zucker, Salz und Backpulver mischen. 2 Eier und die flüssige Butter zugeben und alles mit den Knethaken zu Streuseln verkneten. Die Fettpfanne des Backofens fetten, zwei Drittel des Teiges darin zu einem flachen Boden andrücken und kühl stellen.

150 g Butter, 200 g Zucker und Vanillezucker cremig rühren. Quark, Sahne, 4 Eier, Zitronenschale, -saft und Puddingpulver nacheinander unterrühren.

Pflaumenmus glatt rühren und auf dem Teigboden verstreichen. Quarkmasse auf das Mus geben und glatt streichen. Streusel darüber verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad auf der zweiten Einschubleiste von unten 40-45 min backen. Auskühlen lassen, mit Puderzucker bestäuben und den Kuchen in ca. 30 Stücke schneiden.




Wie gesagt, er lässt sich wunderbar einfrieren.

Tipp: macht den Vanille-Zucker einfach selbst. Dafür eine Vanilleschote aufschneiden und in einer verschließbaren Schüssel mit Zucker einfach ein paar Tage stehen lassen. Die Schote kann dann irgendwann raus und in den Müll. Der Zucker ist viiiiiel schmackhafter als Vanillinzucker aus der Tüte! Und er ist genial im Obstsalat, in der Schlagsahne, in der Quarkspeise oder oder oder....

Erster Advent

Euch allen einen schönen ersten Advent!




Mittwoch, 28. November 2012

Milchreis

Milchreis ist Kindheit pur. Und da meine Schwester der Meinung ist, dass der hier unbedingt hingehört, tu ich ihr den Gefallen natürlich - naja, nicht nur ihr. Alle Weiber in unserer Familie haben das Zeug geliebt!



Unsere Mutter nahm immer 250 g Milchreis, wusch ihn, setzte 1 l Milch mit etwas Salz auf, gab den gewaschenen Reis hinein, kochte alles auf, nahm dann den Topf und packte ihn ins Bett. Nein, das ist kein Scherz, sondern kostengünstig! Schön warm eingepackt garte der Reis bis zum Mittag ganz allein so vor sich hin, quoll auf und wurde so zu der leckersten Kindheitspampe.



Dazu gab es Zimtzucker und braune Butter. Meine Mutter machte mit dem Esslöffel immer so kleine Kuhlen in den Reis und füllte diese mit der braunen Butter. Den Zucker musste man dann darum herum auf den Reis geben und dann konnte man um die Krater drumrum essen. Doof war, wenn ein Damm brach und die Butter rauslief. Was aber auch wiederum gut war, denn dann hatte man ja genügend Butter für den nächsten Damm. Und wenn der dann wieder brach.............


Und was der Vater von dem Gematsche hielt?