Freitag, 31. Dezember 2021

Vor kurzem war seit langer Zeit mal wieder eine sehr gute Freundin zu Besuch. Das kam ja in den letzten Monaten leider viel zu kurz! Wir wollten eigentlich wie in alten Zeiten essen gehen, haben uns dann aber gegen die Testerei und für ein gemütliches Mahl zu Hause entschieden, da quatscht es sich ja dann doch viel besser. 

Und weil ich keine Lust hatte, so lang vorzubereiten, entschied ich mich kurzerhand für einen One-Pot-Pasta-Auflauf. Dafür habe ich einfach zwei Portionen meiner Lieblings-Tomatensuppe aufgetaut, die Nudeln direkt darin gekocht und mit Käse überbacken. Fertsch...

Aber das wollt Ihr ja so nicht wissen. Daher hier das Rezept für die Suppe und was sonst noch so geschah:

  • 3 Zwiebeln
  • 2 Knofi-Zehen
  • 200 g Champignons
  • 3 EL Olivenöl
  • 1 kg Tomaten (bei mir waren es die dicken aromatischen Fleischtomaten aus dem eigenen Garten, die alle auf einmal reif wurden, geht aber auch mit Dosentomaten....
  • 1 Dose Tomatenmark
  • 1,5 l Wasser
  • 1-2 EL Gemüsebrühe (selbstgemacht)
  • 1 EL getrockneter Oregano
  • Chili-Flocken nach Belieben
  • ggf. Salz
  • Gemischtes Hack nach Belieben
  • 1 Becher Sahne
  • 1 Stange Lauch

Das ist tatsächlich mal ein Ruby-Rezept. Die Zwiebeln und den Knofi von Ruby kleinhacken, 3 EL Olivenöl dazu und kurz andünsten. Dann die Tomaten in Stücken dazugeben, die Brühe, das Tomatenmark, die Gewürze und das Wasser hinzugeben und alles 20 min köcheln lassen. Die Sahne hinzufügen, den Lauch kleinschneiden und das in der Pfanne krümelig angebratene Mett und die in Scheiben geschnittenen und gebratenen Champignons hinzugeben.

Davon mache ich oft gleich die doppelte Menge und friere sie dann portionsweise ein. Damit habe ich ein selbstgekochtes Fast-Food.

Und wenn dann Besuch kommt, wird die Suppe aufgetaut, Nudeln hinzugegeben und bei kleiner Flamme bissfest gegart. Parmesan reibt die Ruby und ich gebe immer noch ein bis zwei alte Toastscheiben mit zum Reiben für den Knusperbonus. Dann kommen die Nudeln in die Auflaufform, das Käse-Brotkrümel-Gemisch darüber und mit Butterflöckchen für 30 min ab in den Ofen bei 200 Grad.



Meine Freundin ging erst nach Mitternacht und es war ein herrlich warmherziger Abend mit viel Spaß, alten Geschichten, neuen Erkenntnissen und Lust auf mehr solcher Stunden.

Habt einen guten Start ins Neue Jahr!

Dienstag, 28. Dezember 2021

Gelee aus roten Weintrauben

Die Zeit "zwischen den Jahren" ist eigenartig. Das warmherzige Weihnachtsfest mit den schönen Momenten, das Zusammensein und die vielen netten Gespräche liegen hinter uns, das Neue Jahr noch vor uns. Und wie so oft vertüdel ich die Zeit mit aufräumen, ausmisten, einkaufen, aber auch zum "Löcher in die Luft starren", über das vergangene Jahr nachdenken, lesen, Augen mal zufallen lassen. Das erdet und bringt Kraft für Neues.

Ich erinnere mich daran, dass im Herbst eine Kollegin mir von den vielen übervollen Weinreben in ihrem sonnigen Garten erzählte. Schöne dunkle Trauben, viel zu schade, um sie dem Wetter und nur den Vögeln zu überlassen. Und sie hatte recht. Ich nahm einen großen Teil der Trauben mit zu mir nach Hause und entschloss mich zu einem Weintraubengelee. Die Trauben waren prall, vollreif, aromatisch und zuckersüß. Nach dem Abbrausen zupfte ich sie von den Stängeln und brachte sie mit dem Mark einer Vanillestange und der Vanillestange selbst in einem hohen Topf zum Kochen. Mit dem Kartoffelstampfer zerdrückte ich die Trauben und gab später alles löffelweise durch ein Sieb. Die Mühe hatte sich gelohnt, der aufgefangene Saft war sämig und rot wie Blut!

 

  • 1,2 kg Trauben
  • 500 g Gelierzucker
  • 1 Vanillestange
  • 1 Päckchen Pektin

Den Saft habe ich dann mit dem Pektin und dem Gelierzucker aufgekocht und mich rührend 10 min um die sprudelnd kochende Masse gekümmert. 

Das Traubengelee ist ein Traum! Fast schwarz und sehr aromatisch. Es passt übrigens auch toll zu Joghurt. Und es hängen immer noch eine Menge Trauben an den Reben, ein Wintervergnügen für die Vögel.   


 



Sonntag, 26. Dezember 2021

English Marmalade - Mrs. Bridges' Comeback

Long ago and far away, the world was younger than today.... 

Es ist so viel Zeit vergangen. Und so viel ist passiert. Im Leben, auf der Welt, in der Küche. Und jetzt habe ich mich entschlossen, wieder einmal hier aufzutauchen und mit Euch meine Rezepte und Küchenerlebnisse zu teilen. 

Das Weihnachtsfest liegt ja nun schon fast hinter uns, aber es duftet immer noch, nach Rouladen mit Rotkohl und ganz aktuell gerade nach einem frisch aufgebrühten Kaffee. Und dabei fällt mir ein, ich habe kurz vor Weihnachten etwas ausprobiert. Ein - nein, DAS englische Rezept: Marmalade. Es gibt auch hier eine zweigeteilte Welt. Die einen lieben sie, die anderen schüttelt's bei dem bitteren Geschmack. Aber ich zwinge ja niemanden...



 

Zutaten:

  • 1,2 kg Pomeranzen, auch bekannt als Bitterorangen oder Seville Oranges unbehandelt (sehr wichtig!)
  • Saft einer unbehandelten Zitrone
  • 500 g Gelierzucker 2:1
  • mindestens 500 g Zucker 
  • 2,5 l Wasser
  • 1 Päckchen Pektin
  • Mulltuch


Die gewaschenen Orangen schäle ich mit einem Sparschäler so dünn, dass nur die orangefarbene Schale abfällt. Die Orangen und die Zitrone auspressen und den Saft durch ein Sieb in einen großen hohen Topf geben und mit dem Wasser aufgießen. Die Orangenschalen in ca 3 mm breite Streifchen schneiden (was für ein Gefriemel) und zur Flüssigkeit hinzugeben. Alles, was beim Auspressen übrig bleibt, also die weißen Orangen- und Zitronenhälften, die Kerne und das im Sieb aufgefangene Zeugs in ein Mulltuch geben und dieses in die Flüssigkeit hängen. Aufkochen und dann 1,5 bis 2 Stunden langsam vor sich hinkochen lassen - ohne Deckel. Dabei verdampft die Hälfte der Flüssigkeit. Macht um Himmels willen nicht den Fehler und probiert - es sei denn, Ihr liebt extrem Bitteres... 

 


Nach der Kochzeit das Mulltuch in ein Sieb geben, das in einem Topf steht, am besten ein Plastiksieb. Dann mit Hilfe eines Marmeladenglases oder eines Fleischklopfers die Masse ordentlich ausquetschen und das herausquellende glibbrige Pektin auffangen. Dieses dann in die Flüssigkeit zurückgeben. Da Pomeranzen leider wenig Pektin in sich tragen, benötigt Ihr noch ein Päckchen Pektin, sonst wird die Marmalade zu dünnflüssig. Nun die Marmelade zum Kochen bringen und ca. 30 min kochen, sie sollte sprudeln und Ihr solltet dabeibleiben und rühren, damit nichts anbrennt. Am Ende ist die Flüssigkeit bernsteinfarben. Lasst sie noch im Topf ca. 15 min ruhen, dann verteilen sich die Orangenschalen hinterher hübscher in den Gläsern und sinken nicht ein. In vorher heiß ausgespülte Marmeladengläser umfüllen, fest verschließen, 10 min auf den Deckel stellen und dann umdrehen, damit verschließen die Gläser luftdicht und die Marmelade ist ca. 1-2 Jahre haltbar. 


 

Enjoy the wonderful world of English breakfast! Passt übrigens auch wunderbar zu Scones, das Rezept findet sich auch auf meiner Seite. 

Und Mr. Hudson ist begeistert, aber das isser ja immer...

Heimelige Farbe in dieser klirrenden Kälte, oder? Hier noch ein paar Impressionen von draußen. Genießt die schöne Zeit. Es ist schön, wieder hier zu sein.