Sonntag, 27. Januar 2013

Brokkoli Blumenkohl Kartoffel... sotto

Risotto ohne Reis? Naja, das geht ja nun nicht wirklich. Aber im neuen Buch vom Tim geht das durchaus. Ich hab natürlich wieder mal meinen eigenen Kopf und widersetze mich ein ganz klein wenig seinen Regieanweisungen.

Ich würfele eine Zwiebel, hacke eine Knoblauchzehe und dünste beides in 1 EL Olivenöl glasig. Dann gebe ich 400 g in Würfel geschnittene, vorwiegend festkochende Kartoffeln dazu und brate sie bei mittlerer Hitze bissfest. Hinzu kommen statt 100 ml Weißwein lieber ein paar Spritzer Worcestersauce und Zitronensaft und alles wird mit 200 ml Gemüsebrühe aufgefüllt (ich muss immer noch die aus dem Bioladen nehmen, weil ich es noch nicht geschafft habe, einen Gemüsefond selbst herzustellen - kommt aber noch, versprochen).



Dem allen folgen dann je 200 g in kleine Stücke geschnittener Blumenkohl und Brokkoli, 80 g Pinienkerne (die ich das nächste Mal vorher ohne Fett rösten werde) und ein Tütchen Safran. Und dann wird alles mit noch einmal 200 ml Brühe begossen. Aufkochen lassen und auf die Hälfte der Flüssigkeit reduzieren lassen. Zum Schluss gesellt sich noch eine Handvoll Petersilie hinzu und statt der vorgeschlagenen 40 g Butter bleib ich stur und gebe nur die Hälfte in kalten Stücken hinein, gepaart mit 60 g Parmesan und dann alles schön verrühren, damit die Butter bindet und mit dem geschmolzenen Käse alles schön schlonzig macht - was für ein göttliches Wort!



Mit Salz und Pfeffer würzen, den Rest Parmesan drüberstreuen und ab auf die Teller. Löffel dazu, und wer unbedingt will, kann sich vor den Tisch lümmeln und drauflos futtern....

Und jetzt Richtung Sofa, neuer Tatort kommt! Und weg...


Samstag, 26. Januar 2013

Matjes in Buttermilch???

Oh ja, Matjes in Buttermilch. Gemeinhin schwimmt er ja landauf landab in cremiger Sahnesauce - und genau das hat mich schon immer gestört. Süsse fettige Sahnepampe zum salzigen Hering... Meine Mutter hat ihn vor zig Jahren schon immer in Buttermilch eingelegt und ich habe das geliebt. Das kommt mir natürlich heute mehr als entgegen, denn auch, wenn der Name es anders vermuten lässt, ist die Buttermilch im Vergleich zur Sahne beinahe fettfrei.




Nun gibt es ja Leute, die ziehen wundersame Grimassen beim blossen Gedanken an Buttermilch. Beruhigt Euch, der eigentliche Buttermilchgeschmack geht bei diesem Gericht komplett verloren und übrig bleibt eine herrlich würzige Tunke, in die man nach Herzenslust die Kartoffeln zerdrücken kann.

Wir haben gestern den Matjes vom Fischhändler aus dem Nachbarort geholt. Der steht da jeden Freitag mit seinem Wagen vorm Supermarkt und man bekommt dort wesentlich frischeren und besseren Fisch als im typischen "Nicht-die-Ostsee"-Fischgeschäft in der Stadt, und er schwimmt auch nicht in Litern von Öl. Ausserdem steh ich ja auf kompetente und nette Beratung - und die bekomme ich dort. Ich kenne mich mit den vielen Fischsorten nicht wirklich gut aus, weiß oft nicht, welcher Fisch sich als Kochfisch oder zum Dampfgaren eignet oder welcher lieber gebraten werden möchte. Oder welcher eher mild und welcher eher kräftig schmeckt. Und so langsam lerne ich ne Menge dazu, eben durch die Deern am Fischwagen. Die ist obendrein noch lustig und da lass ich dann sehr gern mein Geld.

Den frischen Matjes lege ich in Buttermilch ein. Dazu kommen zwei in feine Ringe geschnittene Zwiebeln, ein Lorbeerblatt, ein paar Pimentkörner, einige in schmale Scheiben geschnittene Gewürzgurken und ein säuerlicher Apfel - ebenfalls in feine Scheiben geschnitten. Das alles wird gut verrührt und kommt für ein paar Stunden in den Kühlschrank, damit sich die Geschmäcker der einzelnen Zutaten gut verbinden können.



Und dann kocht Ruby noch die Pellkartoffeln, mit Salz und viel Kümmel. Und diejenigen, die keinen Kümmel mögen, machen ihn trotzdem rein. Weil man den Kümmel nicht mitisst und ihn nicht einmal wirklich schmeckt, sondern er gibt den Kartoffeln lediglich einen süßlich-würzigen Geschmack, der göttlich zum gesamten Essen passt - diese Kartoffeln sind so lecker, dass ich sie sogar nur mit ein wenig Gurkensalat futtern kann. 

Noch ein Bier dazu - und nun dürfen wir manschen. Schön die Kartoffeln in der Sauce zerdrücken, guckt ja keiner zu. Und den hübschen Müll schmeißen wir weg.


Neues vom Brett und Fotos vom Gaumenfeuer

Mein Brett hat mich ja nun durch die vergangenen vier Wochen begleitet und ich bin immer noch hellauf begeistert. Die Schnittfläche hat nun die ersten Gebrauchsspuren und dadurch bekommt das Holz eine ganz leichte Honigfärbung. Die Schüssel lässt sich sowohl als Müllhalde als auch als Schnittgutsammler verwenden, zum Spülen geht sie ab in die Maschine und das Brett wird einfach nur abgewischt oder unter fließendem Wasser abgespült. Die lästigen Schnippelarbeiten sind gar kein Problem mehr, weil man viel mehr den Rücken entlastet. Es kann zwar noch nicht selbst schnippeln, aber das kommt schon noch...

Und hier noch das versprochene Nachtragsfoto vom Chili:


Und weil es ein bisi wenig war, haben wir noch griechische Nudeln dazugekocht - oberlecker! Darin verbirgt sich nämlich ein Hauch Zimt, der zum Hack im Chili einfach ne Bombe ist!


Mittwoch, 23. Januar 2013

Chili con poca carne

Yeah... wir müssen wieder arbeiten... Naja, meines Erachtens wäre das jetzt nicht so unbedingt nötig gewesen - aber was soll's. Sehen wir die Sache positiv - ohne den Job gäb's auch nix für hinterm Herd - und ausserdem wäre es sonst irgendwann langweilig, diese ständige Freiheit, tun und lassen zu können, wonach einem der Sinn steht.

So lassen wir also die wärmende Tasse Kaffee am Morgen mit dem geplatztem Haarschopf und dem kuschlig warmen Frotteeschlafanzug schweren Herzens hinter uns und gehen duschen, ziehen uns an, schmieren Brote, schlüpfen in tonnenschwere gefütterte Winterstiefel, machen aus uns dicke Michelin-Männchen mit unvorteilhaften Daunen-Stepp-Jacken, zergeln uns einen Kilometer Schal um den Hals, stopfen unsere Hände in Handschuhmonster und steigen in den eiskalten Wagen, der auch bis zum übernächsten Dorf noch nicht auf wohliger Betriebstemperatur ist. Das hätte der Erdgasautoverkäufer ruhig dazusagen können.... die Fuzzis sind doch alle gleich.

Kurzum: Der Job und der Winter haben uns wieder! Mr. H. schippt nun schon die zweite Woche den Schnee von A nach B, der Garten lässt sich nur noch erahnen, im Hauseingang knirscht der Split unter den Hausschuhen und die Weihnachtsillumination hängt noch immer in den Bäumen. Wir sind dumm genug, sie im nasskalten November mit klammen Fingern auf die Zweige zu friemeln, aber weiß Gott nicht so bescheuert, sie jetzt auch noch wieder unter den Schneemassen hervor zu popeln!



Ja, und was gibt's sonst Neues? Nicht so viel. Ausser vielleicht der Idee, mal beim Kochen (und Essen) auf die tierischen Fette zu achten. Nein, nicht nur darauf zu achten - dass sie da sind, wissen wir ja. Nein, wir haben uns entschlossen, die Dinger mal weitestgehend aus den Leibern zu lassen. Weil wir dachten, es muss doch was dran sein am so oft zitierten Mythos der Ernährungsumstellung. Was ein gruseliges Wort! Da bimmeln doch gleich sämtliche Alarmglocken - Diät, Abnehmen, dämliche Vorsätze, Verzicht und am Ende Frust, Fett und fetter Jojo-Effekt. Wir wollten es aber eben einfach mal ausprobieren - zurück zum alten kann man immer wieder. Aber - oh Wunder - so eine Änderung der Essgewohnheiten ist echt spannend! Fast wie das Ü-Ei, nur ohne Schoki... der Trick ist nämlich, auf nix zu verzichten, sondern Wege zu finden, Ungesundes durch Gesundes zu ersetzen. Und so werdet Ihr jetzt vermehrt gewohnt Leckeres hier finden - aber eben mit leicht veränderten Zutaten. So können wir uns nämlich alle schön weiterhin die Mägen mit Magischem vollschlagen und fühlen uns trotzdem fitter, freier und vielleicht auch irgendwann einmal leichter.

Ja, ich komm ja schon auf den Punkt: Chili con carne. Bei diesem Wetter ist doch nix geiler, als ein Teller Heißes mit richtig viel Wums! Und so putze ich zunächst einmal 8 rote Paprikaschoten und drei Gemüsezwiebeln, schnippele sie bei guter Musik in ca. 2x2 cm grosse Würfel und entpelle eine Knoblauchknolle.



Dann übergebe ich 400 g Rinderhack (besser noch Tatar, den wollte der Schlachter des Vertrauens aber kurz vor Ladenschluss nicht mehr rausrücken, was ich verstehen kann) mit einem TL Olivenöl in die Pfanne und schmurgele alles schön krümelig braun. Ab damit in einen grossen Kochtopf. In der Pfanne brate ich dann in mehreren Portionen nacheinander die Paprikaschoten, die Zwiebeln und ganz zum Schluss gebe ich auch den Knoblauch kurz mit in die Pfanne. Alles ab zum Fleisch in den Topf und noch zwei kleine Dosen Kidneybohnen ohne den Saft hinzugeben. Das Tomatenmark in der Pfanne kurz anrösten und mit dem Inhalt von zwei großen Dosen Tomaten ablöschen. 4-6 TL Chili-Gewürz und je nach Geschmack noch 3-5 kleine getrocknete Chilischoten hinzugeben und diesen Sud in den Kochtopf giessen. Nun muss alles ca. 1 Stunde sanft vor sich hinköcheln, immer mal wieder umrühren kann auch nicht schaden.  Zum Schluss noch abschmecken - ich hab noch ein paar Chiliflocken dazugegeben, die ich aus der Türkei mitgebracht hatte.



Dazu gibts ein paar Scheiben Baguette - und der Seele ist der Winter da draußen komplett wumpe! Fotos? Folgen bei der zweiten Portion, über die wir uns morgen hermachen. Denn die Menge reicht für viele Male scharfe Freuden.


Samstag, 5. Januar 2013

Holz ist ein Stück Glück

Ich habe es wieder getan. Ich konnte einfach nicht widerstehen. Und es macht so zufrieden, ja glücklich...... Nein, ich bin kein Shopaholic - aber ich kann auch nicht gerade behaupten, dass es mich kalt lässt. Und wenn ich mich einmal in etwas verguckt habe, dann schleiche ich drum herum wie ein witterndes Tier, die Nackenhaare aufgestellt, alle Sinne beim Objekt der Begierde und alles in mir sagt: Pack zu!!

Heutiges Opfer: ein Schneidbrett. Ich weiss, Ihr sinkt jetzt verständnislos kopfschüttelnd in Euch zusammen, habt Ihr doch etwas deutlich Spektakuläreres erwartet. Aber wenn Ihr wüsstet, was ich da jetzt in meine Höhle geschleppt habe.... mein neuer Schatzzz ist aus massivem Ahornholz von Hand gefertigt, weich und kühl und gut zu mir und meinen Messern. Es hat eine Aussparung für eine Schüssel, so dass ich all die kleinen Schnippel-Schätze gleich in eben jene Schüssel versenken kann. Und nicht nur das. Es ist recht hoch und liegt auf zwei Sockeln, so dass auch noch ein Teller darunter geschoben werden kann. Dieses Brett habe ich schon seit langer langer Zeit gesucht. Es macht meinem Rücken wohl, weil es so hoch ist, es freut mein Auge und es war einfach ein herrliches Kauferlebnis.



Ich hatte ein ähnliches Brett vor Jahren bei diesem Kaffee-Kaufhaus erstanden, bei dem man immer so Sachen kauft, über deren Sinn und Unsinn man hinterher noch lange nachdenkt. Dieses Brett jedoch war anders - es war ein Brett mit einer Aussparung, in der eine Schüssel Platz fand. Ich habe es geliebt, viele Jahre hat es mich begleitet - schnippeln, in die Schüssel schieben ohne zu kleckern, nächstes schnippeln, in Schüssel schieben, nächstes.... Rechts die Schüssel, links konnte noch ein kleiner Teller in eine weitere Aussparung darunter geschoben werden.

Mit den Jahren hat dieses Brett dann aber doch recht gelitten, denn das Holz war nicht besonders hochwertig, quoll auf und ward keine eben Fläche mehr. Nur leider ist mir ein solches Brett nie wieder über den Weg gelaufen, so musste mein Messer eben viele viele Jahre über das alte alte Brett voller Riefen holpern, bis ich aufgab und herzlos auf Kunststoff weitersäbelte.

Das Neue - noch jungfräulich

Bis kurz vor Weihnachten. Ich stolperte im Internet über eine geniale Website - Orangewood.de. Neben eben jenen Brettern gab es auch noch andere wunderschöne Stücke aus Holz - und ich liebe Holz. Holz lebt und kann Geschichten erzählen. Bäume und Holz sprechen ganz viele Sinne an. Holz ist für mich gewachsene Natur, warme Farben, intensive Gerüche, wohlige Wärme, Möbelstücke, die Geborgenheit bieten... und ich beneide Menschen, die aus Holz schöne und praktische Gegenstände zaubern können. Da kann ich mich schwindelig kaufen.

Ich wählte kurzerhand die Nummer, verabredete mich mit der netten Stimme am anderen Ende der Leitung und heute machten Mr. H. und ich uns also bei gruseligem Nieselwetter und tiefhängenden Wolken auf den Weg dorthin. Zwei sympathische Menschen voller guter Ideen, zwei muckelige Katzen und richtig viel duftendes Holz! Herrlich. Diese Fahrt hat sich wirklich gelohnt: wir wurden sehr nett empfangen, konnten uns die Werkstatt ansehen, bekamen eine intensive, kompetente und wohltuend nette Beratung und gleich mehrere Holz-Schätze, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten möchten.


Das lebt, das erzählt und wärmt.






Und wer macht jetzt die Schnippelarbeit? Wir schlagen uns drum....








Donnerstag, 3. Januar 2013

Focaccia oder Pizzaboden!

Nix geht über nen fluffigen Pizzaboden? Doch, eine fluffige Focaccia! Diese hier ist blitzschnell mit Hilfe von Ruby gezaubert.

250 g Mehl mit einem TL Salz vermischen. Einen halben Würfel Hefe in 150 ml lauwarmem Wasser und einer Prise Zucker auflösen und zum Mehl geben. Ruby zaubert daraus in 5 min einen geschmeidigen Pizzateig, der nun an einem warmen Ort (in der Schüssel mit einem Geschirrtuch zugedeckt im Backofen bei 60 Grad) 35 min aufgehen soll. Tut er auch. Dann nehme ich die kleine Pizzarolle und forme aus ihm eine ovale Pizza. Wieder ab in den warmen Ofen für 10 min. Pizza wieder rausnehmen und dem Ofen richtig einheizen - 250 Grad. Währenddessen die Focaccia mit Meersalz, grobem Pfeffer und Rosmarinnadeln bestreuen und mit Olivenöl beträufeln. Wenn der Ofen richtig heiss ist, die Focaccia auf der untersten Einschubleiste 12 min backen und dann noch einmal auf der obersten Stufe für 3 min bräunen lassen. Nicht zu dunkel werden lassen, sonst wird sie nicht fluffig. Meine war grad so an der Grenze.



Unbedingt warm geniessen. Und macht mal die Paprika Zucchini Salsa oder die eingelegten Paprika dazu. Und dann schlagt Euch drum!