Samstag, 26. Januar 2013

Matjes in Buttermilch???

Oh ja, Matjes in Buttermilch. Gemeinhin schwimmt er ja landauf landab in cremiger Sahnesauce - und genau das hat mich schon immer gestört. Süsse fettige Sahnepampe zum salzigen Hering... Meine Mutter hat ihn vor zig Jahren schon immer in Buttermilch eingelegt und ich habe das geliebt. Das kommt mir natürlich heute mehr als entgegen, denn auch, wenn der Name es anders vermuten lässt, ist die Buttermilch im Vergleich zur Sahne beinahe fettfrei.




Nun gibt es ja Leute, die ziehen wundersame Grimassen beim blossen Gedanken an Buttermilch. Beruhigt Euch, der eigentliche Buttermilchgeschmack geht bei diesem Gericht komplett verloren und übrig bleibt eine herrlich würzige Tunke, in die man nach Herzenslust die Kartoffeln zerdrücken kann.

Wir haben gestern den Matjes vom Fischhändler aus dem Nachbarort geholt. Der steht da jeden Freitag mit seinem Wagen vorm Supermarkt und man bekommt dort wesentlich frischeren und besseren Fisch als im typischen "Nicht-die-Ostsee"-Fischgeschäft in der Stadt, und er schwimmt auch nicht in Litern von Öl. Ausserdem steh ich ja auf kompetente und nette Beratung - und die bekomme ich dort. Ich kenne mich mit den vielen Fischsorten nicht wirklich gut aus, weiß oft nicht, welcher Fisch sich als Kochfisch oder zum Dampfgaren eignet oder welcher lieber gebraten werden möchte. Oder welcher eher mild und welcher eher kräftig schmeckt. Und so langsam lerne ich ne Menge dazu, eben durch die Deern am Fischwagen. Die ist obendrein noch lustig und da lass ich dann sehr gern mein Geld.

Den frischen Matjes lege ich in Buttermilch ein. Dazu kommen zwei in feine Ringe geschnittene Zwiebeln, ein Lorbeerblatt, ein paar Pimentkörner, einige in schmale Scheiben geschnittene Gewürzgurken und ein säuerlicher Apfel - ebenfalls in feine Scheiben geschnitten. Das alles wird gut verrührt und kommt für ein paar Stunden in den Kühlschrank, damit sich die Geschmäcker der einzelnen Zutaten gut verbinden können.



Und dann kocht Ruby noch die Pellkartoffeln, mit Salz und viel Kümmel. Und diejenigen, die keinen Kümmel mögen, machen ihn trotzdem rein. Weil man den Kümmel nicht mitisst und ihn nicht einmal wirklich schmeckt, sondern er gibt den Kartoffeln lediglich einen süßlich-würzigen Geschmack, der göttlich zum gesamten Essen passt - diese Kartoffeln sind so lecker, dass ich sie sogar nur mit ein wenig Gurkensalat futtern kann. 

Noch ein Bier dazu - und nun dürfen wir manschen. Schön die Kartoffeln in der Sauce zerdrücken, guckt ja keiner zu. Und den hübschen Müll schmeißen wir weg.


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