Donnerstag, 1. Januar 2015

Ein frohes und gesundes 2015!

Ich sitze am vernebelten Neujahrsmorgen mit einer Tasse dampfendem Kaffee hier vor meiner Tastatur und lasse die letzten Tage vor meinem inneren Auge Revue passieren. Schön war's! So viele freie Tage ohne Verpflichtungen, ohne viel Trubel  und doch nicht langweilig.

Der Advent war wie immer in den letzten Jahren eher unruhig - im Job musste noch dies und das bitte auch noch schnell, und privat war die Zeit gespickt mit Einkäufen, Weihnachtsfeiern, Weihnachtsmarktbesuchen (sowohl die schönen als auch die "mh... muss ich da wirklich hin"-Varianten) und diversen anderen Vorbereitungen.



Und auch wenn man selbst eigentlich gar keine Hektik verspürt, man wird unweigerlich damit angesteckt durch all die gestressten, unwirschen und drängelnden Mitmenschen, die auf Biegen und Brechen ein harmonisches Fest der Liebe wollen und am Ende mürrisch um die rieselnden Tannennadeln sitzen und sich wundern, dass wieder nix Positives dabei rumkam. Aber lassen wir sie vor sich hin murren und wenden uns wieder uns zu.

Bei uns war Weihnachten ganz ruhig - die Deko blieb aufgrund einer defekten Bodentreppe kurzerhand auf dem Speicher, es geht auch ohne das ganze Gebamsel. Zwei, drei rote Kerzen und ein roter Christmas-Teddy, daneben die beiden Katzen mit ihrem dicken Winterpuschelpelz zusammengerollt auf dem warmen Lammfell, im Garten ein paar Lichter und Christrosen - das macht wohlig!



Und in der Küche schmorte in diesem Jahr eine dicke Ente aus unserem Dorf, von der wir wissen, dass sie ein gutes Leben hatte, mit viel Platz für das federbesetzte Wackelpopöchen, lecker Fresschen und guter Landluft. Zwei Tage lang hielt uns das Federvieh in Atem. Dazu gab es natürlich viel braunes Sößchen, glänzenden Rotkohl und Klöße - leider aus der Packung, und das war auch das letzte Mal, völlig klebrige Pampe!



Am dritten Tag dann Kartoffelsalat mit Kamenzer Würstchen (alte Liebe meiner Eltern) und nettem Nachbarsbesuch und drum herum viel Selbstgemachtes, Mousse au Chocolat, die ersten selbst gebackenen Brötchen...



... einen Zitronenkuchen, ein paar Nougatpralinen, frisch gepresster und zuckersüsser Orangensaft. Aufgelockert wurde das ganze durch nette Spaziergänge in der Wintersonne, Scrabble am Nachmittag, Downton Abbey im TV und stinkfaule verregnete Sofanachmittage mit und ohne Buch. Ich hatte durch Zufall entdeckt, dass ein ehemaliger Mitschüler drei Bücher über sein Leben geschrieben hat - er ist Asperger-Autist, was aber erst im Alter von 41 Jahren diagnostiziert wurde. Das katapultierte mich natürlich auch in meine Kindheit und Jugend zurück, versöhnte mich ein wenig mit meiner Heimat und machte die kuscheligen Nachmittage besonders interessant und nett.







Gestern dann gipfelte die wohlige Zeit in einem ofenwarmen Sesam-Kartoffel-Paprika-Gedicht mit selbstgemachter Aioli und einem Sofa-Jahreswechsel, wir haben sogar den Sekt vergessen. Und jetzt gehe ich runter und backe Brötchen, der Rest der Familie schält sich gerade aus den Federn.

Euch allen wünsche ich einen guten Start in ein gesundes 2015!  Wir werden es - passend zu dieser Schilderung - ganz gemütlich auf dem Sofa mit meiner Lieblingsfernsehfamilie, den Waltons, starten. Nach langer langer Zeit endlich mal wieder John Boy "Gute Nacht" sagen hören...

Schöne Resttage noch, lasst es langsam angehen.

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