Sonntag, 22. Februar 2015

Baker man is baking bread

Einer unserer kulinarischen Schätze aus Deutschland ist ja bekanntermassen das leckere Brot, um das man uns in vielen Ländern beneidet. Leider gehen wir hier damit oft genug nicht besonders wertschätzend um; wir mengen Konservierungsstoffe hinein, färben helles Mehl mit Malz, um den Eindruck eines besonders gesunden Vollkornbrotes zu erwecken, kippen Unmengen von Salz, Zucker und Geschmacksverstärkern hinein, Kettenbäcker lassen Rohlinge im Ausland fertigen, um im eigenen Land Lohnkosten zu sparen, verpesten dann mit LKW die Luft, um eben jene Rohlinge nachts heimlich bei sich anliefern zu lassen... alles Dinge, die wir nicht unterstützen wollen und auch gar nicht müssen.

Hier - wie auch andernorts - gibt es einen kleinen Familienbetrieb, in dem das Brot mit wertvollen natürlichen Zutaten hergestellt wird und wo man obendrein noch von netten Menschen bedient wird, die sich und ihre Produkte wertschätzen. Nicht umsonst hat dieser Betrieb 5 Sterne verliehen bekommen. Ja, und normalerweise kaufen wir auch dort unser Brot und die knackigen Wochenendbrötchen.

Normalerweise... Denn in den letzten Wochen bin ich selbst zur Bäckerin mutiert. Ich wollte einfach wissen, was ist im Brot und wieviel Arbeit steckt drin. Ist gar nicht so wild, und mit meiner Ruby kann ich einen Teil des Mehls sogar selbst herstellen.

Ich nehme 70 g Roggen- und 150 g Weizenkörner und schrote sie in 1,5 min zu grobem Mehl. Hinzu kommen 250g Vollkornweizenmehl, ein Becher Joghurt, je ein TL Salz und Zucker, ein halber Würfel Hefe und zwei Messbecher warmes Wasser. Und dann kann man kreativ werden. Mal ist es Sesam, mal Chili - heute sind es Röstzwiebeln und ein wenig geröstete Chiliflocken, die ihren Weg in den Teig finden. Dann alles von Ruby kneten lassen, in eine mit Olivenöl gefettete Backform geben und eine halbe Stunde bei kuscheliger Zimmertemperatur ruhen lassen, bevor das Brot für ca. 50 min bei 200 Grad im Ofen backen darf.

Viel Arbeit ist es wirklich nicht. Es kostet nicht viel, kreativ kann man sein und man kennt die Zutaten. Aber wir werden natürlich auch weiterhin bei unserem netten Bäcker kaufen - weil es bequem ist, schnell geht und toll schmeckt. Und vor allem weil es nett ist!


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