Sonntag, 3. Februar 2013

Kartoffelsuppe

Kartoffelsuppe war bei meiner Mutter auch der Renner. Warum? Weil sie im Grunde ihres Herzens kochfaul war. Und das ist auch legitim, wenn man bedenkt, dass sie ständig irgendwelche Gäste bewirten musste, weil meinem Vater mal wieder einfiel, eine Party schmeißen zu müssen. Und wenn frau dann noch jeden Tag für die Kinder und den Mann was Nettes auf den Tisch bringen muß, isses auch irgendwann mal gut. Und wenn der Mann dann nicht da war (was häufiger mal der Fall war), hat sie es immer genossen, einfache und vor allem schnelle Sachen auf den Tisch bringen zu können.



Ihre Variante der Kartoffelsuppe ging so: Salzkartoffeln kochen, das Kochwasser auffangen, die Kartoffeln unter Hinzugabe des Kochwassers pürieren, Würstchen und bei Bedarf (meistens des Vaters, wenn er denn da war) ausgelassenen Speck dazugeben und noch mit F*ndor würzen. Wir waren süchtig nach dem Zeug, wie andere nach M*ggi. Kein Wunder, war ja auch quasi Geschmacksverstärker pur. Das hat damals natürlich niemanden interessiert, die Welt teilte sich nun mal in M's oder F's.

Heute mach ich die Kartoffelsuppe so: 1 Stange Lauch, 2 Möhren und ein kleines Stück Sellerie waschen, putzen und in Würfel schneiden (den Lauch in Ringe). 50g durchwachsenen Speck würfeln und in einem hohen Topf braun anbraten. Das Gemüse 5 min mitbraten und mit 1 l Rinderbrühe auffüllen (manchmal nehm ich auch die fertige Gemüsebrühe, wenn ich grad nix an Brühe eingefroren hab). 750 g Kartoffeln (mehlig oder vorwiegend festkochend) schälen, in Würfel schneiden und zu der Suppe geben. Nach 25 min Köcheln bei mittlerer Hitze mit dem Pürierstab alles ein wenig durchpürieren, allerdings nicht so lang, es soll ja kein Brei werden. Dann mit Salz und Pfeffer  und einem knappen Teelöffel getrocknetem und zwischen den Händen zerriebenem Majoran abschmecken und je nach Geschmack Würstchen dazugeben.



Die erste Variante dauert 30 min, die zweite vielleicht ne Stunde, weil es mehr Schnippelarbeit ist, es sei denn, man bereitet das in der Ruby zu, das sind dann gerade mal 20 min. Beide Varianten machen satt und glücklich.

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